Wegen Wohnungsnot Städte- und Gemeindebund empfiehlt Umzug aufs Land

In deutschen Städten fehlen massenweise Wohnungen. In ländlichen Gegenden stehen laut Städte- und Gemeindebund dagegen über 1,3 Millionen Wohnungen leer, die man nutzen kann. Homeoffice schaffe hier neue Möglichkeiten.

Blick auf das Dorf Trüstedt bei Gardelegen
Laut Städte- und Gemeindebund stehen 1,3 Millionen Wohnungen im ländlichen Raum leer. Bildrechte: dpa

Der Städte- und Gemeindebund hat angesichts der Wohnungsnot in den Metropolen dazu aufgerufen, Wohnungen auf dem Land zu nutzen. Es werde kaum beachtet, dass mehr als 1,3 Millionen marktfähige Wohnungen, insbesondere in ländlichen Regionen, leer stehen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Funke Mediengruppe.

Landsberg: Bahnstrecken ausbauen und Homeoffice nutzen

"Es wäre deshalb sinnvoll, diese Regionen mit guten Verkehrsverbindungen, etwa durch neue oder reaktivierte Bahnstrecken, besser zu erschließen, damit die Menschen dort gut und preiswert wohnen und leben können." Die Arbeit im Homeoffice schaffe hier neue Möglichkeiten.

Mit dem Ruf nach immer preiswerteren Mieten oder sogar einer Verstaatlichung von Wohnungsbaugesellschaften käme Deutschland den Zielen nicht näher, sagte Landsberg. Der Bedarf an Wohnungen, insbesondere in den Metropolregionen, steige ungebremst an.

Viele Faktoren behindern den Wohnungsneubau

Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr fertigzustellen, sei "kaum erreichbar", stellte Landsberg fest. Es fehle an Grundstücken, die Baupreise stiegen deutlich und es fehle auch an Fachfirmen, die die Gebäude errichten könnten. Das steigende Zinsniveau erschwere die Finanzierung, und die zunehmenden Anforderungen zur energetischen Sanierung verteuerten das Bauen noch einmal zusätzlich.

AFP(kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 21. März 2023 | 06:30 Uhr

54 Kommentare

kleinerfrontkaempfer vor 10 Wochen

Landidylle:
Mobilität individuell oder ÖPNV, Kindergarten, Schule, Einkauf, Arzt, Apotheke, Kino, Theater, Post, Tankstelle, Gastro,...
=> wer auf 50% der aufgeführten Punkte mit JA antworten kann, der wird sicher das Landleben erstrebenswert finden.
Natürlich dann noch Home Office + 4 Tage Arbeitswoche. Also besser geht es zur Stund wirklich nicht.
Warum reißen sich die Bürger bloß nicht um die brachliegenden ländlichen Möglichkeiten!?
Sein Leben lebenslang in solch Idylle zu verbringen muß doch erstrebenswert sein. Vor allem wenn die Zeitenwende noch so manche Überraschung mit sich bringt.

Lumberjack vor 10 Wochen

"Die Arbeit im Homeoffice schaffe hier neue Möglichkeiten." Ich kann diesen Blödsinn nicht mehr hören oder lesen. Homeoffice ist in den meisten Fällen bürokratische Selbstverwaltung ohne materielle Wertschöpfung. WERT und SCHÖPFUNG - um das zu praktizieren, brauche ich erst einmal Primäraktivität. Benötigt werden dafür mehrere Standortfaktoren, die je nach Tätigkeit unterschiedlich gewichtet sind z. B. Autobahnen, Eisenbahngleise, Energie, qualifiziertes(!) Personal und vieles mehr. Alles fusioniert zur richtigen Zeit am richtigen Ort, die Zusammenhänge sind komplex. Im Homeoffice können hingegen nur unterstützende, meist unproduktive Tätigkeiten stattfinden.
Ich muss zugeben: in letzter Zeit finden Fakten dieser Art wenig Zuspruch, weil work-live-balance, 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich und wie in diesem Artikel diskutiert: das Leben auf dem Land mit homeoffice mehr im Trend liegen...

Lumberjack vor 10 Wochen

Lyn, ich weiß was sie meinen. Wir haben das mit unserem Freundeskreis durch, Jeder hat sich eingebracht und auf diese Weise wurde für alle Wohnraum und auch Wohlstand durch Vermietung geschaffen. Alles ohne Überschuldung! Das funktionierte nur deshalb, weil 1. wir alle mindestens einen Beruf erlernt haben, mit dem materielle Wertschöpfung stattfinden konnte und 2. die Baustoff- und Haustechnikpreise niedrig waren. Unter den aktuellen Voraussetzungen ist das nicht mehr möglich.

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