Kategorie Physik Sachsen-Anhalterin gewinnt "Jugend forscht"-Bundeswettbewerb
Hauptinhalt
21. Mai 2023, 15:39 Uhr
Die 16-jährige Anne Marie Bobes aus Osterburg in der Altmark hat den bundesweiten Wettbewerb "Jugend forscht" im Bereich Physik gewonnen. Sie hat kleine Windturbinen entwickelt, mit denen Straßenlaternen energieautark betrieben werden können. Auch andere junge Forscher aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden ausgezeichnet.
Der "Jugend forscht"-Bundespreis in der Kategorie Physik geht nach Sachsen-Anhalt: Die 16 Jahre alte Anne Marie Bobes aus Osterburg im Landkreis Stendal siegte in dem Wettbewerb, bei dem am Sonntag in Bremen Deutschlands beste Nachwuchsforscherinnen und -forscher ausgezeichnet wurden. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.
Autarke Stromversorgung für Straßenlaternen
Nach Angaben der Veranstalter entwickelte Bobes per 3D-Druck schraubenförmige Windturbinen, die als dezentrale und autarke Stromquellen für Straßenlaternen genutzt werden sollen. 24 dieser sogenannten Helix-Rotoren stellte Bobes demnach her, um herauszufinden, welche Form sich am besten zur Energiegewinnung eignet. Kommunen könnten durch die Technologie unabhängig von steigenden Energiepreisen ihre Straßenbeleuchtung betreiben.
In der Laudatio hieß es, die Jury sei besonders von Bobes' systematischer Vorgehensweise und dem großen Umfang ihrer Untersuchungen beeindruckt. Die 16-Jährige vom Markgraf-Albrecht-Gymnasium Osterburg habe nicht nur "ein tiefes physikalisches Verständnis für die Aerodynamik der Rotoren entwickeln" können, sondern ihr Konzept auch zur Patentreife bringen und Industriepartner gewinnen können. Bobes bewies demnach "außerordentliche Ausdauer und Begeisterung für ihr Forschungsthema".
Mit Künstlicher Intelligenz zur Alzheimer-Erkennung
Unter den Ausgezeichneten des "Jugend forscht"-Bundeswettbewerbs sind auch drei junge Frauen aus Hessen, die eine kompostierbare Einwegtüte entwickelt haben. Als Materialbasis verwendeten sie ein durch Hanffasern verstärktes Biopolymer aus Glycerin, Essigsäure, Stärke und Wasser. Der 20-jährige Bastian Auer aus Bayern entwickelte ein patientenschonendes EKG-Konzept, bei dem nur noch vier statt zehn Elektroden angelegt werden müssen. Er erhielt den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit.
Den Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit bekam Niklas Bennewiz aus Berlin. Er programmierte eine App mit künstlicher Intelligenz, die Ablagerungen im Gehirn bei Alzheimer auf MRT-Aufnahmen erkennt. Eine Auflistung aller Preisträgerinnen und Preisträger findet sich auf der offiziellen Webseite von "Jugend forscht".
Weitere Preisträger aus Mitteldeutschland
Aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen konnten weitere Nachwuchsforscherinnen und -forscher mit ihren Projekten überzeugen und erreichten dritte Plätze oder Sonderpreise. Die 18-Jährigen Antonia Bockhorn, Julia Richter und Antonia Heinrich aus Jena gewannen etwa den dritten Preis in der Kategorie Arbeitswelt. Sie untersuchten, wie sich biologisch abbaubare, medizinische Gesichtsmasken herstellen lassen.
Ein weiterer dritter Preis ging an Inga Lovisa Endtmann vom Georg-Cantor-Gymnasium Halle. Sie untersuchte fossile Hölzer an einem Stausee auf Sardinien. Die 17-Jährige wies neue fossile Laub- und Nadelhölzer sowie Palmen nach, die demnach einst in einem Wald in der Gegend des Staussees gestanden haben sollen. Dafür wurde sie im Bereich Geo- und Raumwissenschaften ausgezeichnet.
Der 16 Jahre alte Kai Richard Probst aus Radeberg in Sachsen ist einer der zahlreichen Gewinner eines Sonderpreises. Ihm ist es gelungen, mit einem simplen, geländetauglichen Messaufbau die horizontale Ausrichtung des Erdmagnetfeldes zu ermitteln.
Über 170 Talente aus ganz Deutschland
Mehr als 170 Talente aus ganz Deutschland waren nach Angaben der Veranstalter nach Bremen gereist, um ihre Forschungsarbeiten zu präsentieren. Die jungen Forschenden hatten sich zuvor in Landeswettbewerben fürs Finale qualifiziert.
Die mehr als 100 Projekte aus den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik umfassen Themen von Umweltschutz bis zur Medizin.
MDR, dpa, AFP (fef)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 21. Mai 2023 | 21:45 Uhr