Tourist aus China Frankreich: Erster Todesfall durch Coronavirus

15. Februar 2020, 11:28 Uhr

In Frankreich hat das Coronavirus nun ein erstes Todesopfer gefordert. In Europa war das Virus bisher zwar vereinzelt aufgetreten, es hatte aber keine schweren Krankheitsverläufe gegeben. Unterdesse sind zwei deutsche Staatsangehörige an Bord eines Kreuzfahrtschiffes in Japan erkrankt.

In Frankreich gibt es einen ersten Todesfall durch das Coronavirus. Bei dem Opfer handele es sich um einen 80-jährigen Touristen aus China, teilte Gesundheitsministerin Agnès Buzyn mit. Er sei in einer Pariser Klinik gestorben. Nach Buzyns Angaben ist dieser Todesfall der "erste außerhalb Asiens und der erste in Europa".

Der Tourist war Anfang Februar auf die Intensivstation des Krankenhauses Bichat in der französischen Hauptstadt gebracht worden. Sie sei gestern über den Tod des Mannes informiert worden, sagte Buzyn. Der Patient sei mehrere Tage in kritischem Zustand gewesen.

Frankreich hat bislang elf Fälle des Virus registriert. Auch in Deutschland gab es bereits mehrere Ansteckungen mit dem Virus, nach Angaben der Behörden verliefen diese aber bisher alle verhältnismäßig glimpflich.

Zwei Deutsche auf Kreuzfahrtschiff infiziert

An Bord des Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" in Japan haben sich auch zwei deutsche Staatsangehörige infiziert. Das teilte die Deutsche Botschaft in Tokio mit. Inzwischen belaufe sich die Zahl der positiv getesteten Passagiere und Crewmitglieder auf 285. Betroffene würden in örtlichen Krankenhäusern behandelt. Bis Montag sollen nach Angaben des japanischen Außenministeriums alle Menschen an Bord getestet sein. Spätestens am Mittwoch würden die Ergebnisse vorliegen. Anfang Februar hatten die japanischen Behörden das Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne gestellt.

Über 1.500 Tote in China

In China starben laut Gesundheitsbehörde bislang 1.523 Menschen. Außerhalb des chinesischen Festlands gibt es bisher drei bestätigte Todesfälle in Hongkong, Japan und den Philippinen.

Die Gesamtzahl der Erkrankten in China stieg auf 66.492, zuletzt waren die Infektionen dort sprunghaft angestiegen. Ansteckungen gibt es auch in vielen weiteren Ländern in Asien, Europa oder Nordamerika. Zudem war am Freitag in Ägypten der erste Fall auf dem afrikanischen Kontinent gemeldet worden.

Deutschland verschärft Kontrollen

Unterdessen kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn an, die Einreisekontrollen für Passagiere aus China zu verschärfen. "Wir müssen bei der Einreise aus China wissen, wer Kontakt mit infizierten Patienten hatte und wer aus Infektionsgebieten kommt. Das ermöglicht eine konkrete Testung am Flughafen", sagte Spahn.

Konkret würden Flugreisende aus China ab Samstag befragt, ob sie Kontakt mit Virus-Infizierten hatten oder sich im Infektionsgebiet aufgehalten haben. Derzeit gibt es Direktflüge aus China nur nach Bayern und Hessen.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 15. Februar 2020 | 12:00 Uhr

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