Zahlen und Grafiken Corona-Zahlen für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Deutschland

Wir bündeln die relevanten Statistiken zur Corona-Pandemie. Neben den Infektionszahlen und Inzidenzen bis auf Kreisebene sind das Zahlen zur Belegung der Intensivstationen und die Hospitalisierungsrate.

Verbreitung des Coronavirus

Hier finden Sie die Corona-Fallzahlen und Inzidenzen in Deutschland. Die Daten übernehmen wir vom Robert Koch-Institut. Das RKI geht von einer sehr hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus, weil nicht jeder oder jede Erkrankte einen PCR-Test machen lässt. In einigen Bundesländern ist zudem kein PCR-Test zum Nachweis einer Corona-Infektion mehr notwendig, hier reichen Antigenschnelltests aus. Nur durch PCR-Tests nachgewiesene Infektionen gehen jedoch in die Statistik des RKI ein.

Verbreitung des Coronavirus bis auf Kreisebene

In der nachfolgenden Übersicht können Sie nach Ihrer Stadt beziehungsweise Ihrem Kreis suchen:

Erläuterungen zu den Quellen unserer Daten

Wie werden Neuinfektionen an das RKI gemeldet?

Die Ausgangsquelle für Neuinfektionszahlen sind die örtlichen Gesundheitsämter beziehungsweise die für die Erfassung und Meldung verantwortlichen kommunalen Ämter oder Behörden. Diese Ämter melden ihre Fallzahlen dem jeweiligen Bundesland, das die Zahlen wiederum an das RKI weiterreicht, das einmal täglich (nachts) die Zahlen meldet. Durch diesen Prozess entsteht ein Meldeverzug, der zwischen 24 und 72 Stunden betragen kann.

Die für die internationale Aufbereitung der Fallzahlen bekannte Johns-Hopkins-Universität greift für ihre globale Übersicht auf nationale Quellen zurück. Dies können im Fall von Deutschland auch Open-Data-Projekte sein, die die Infektionszahlen mittels zum Teil automatisierter Verfahren bei den Kreisen und Städten abgreifen. Das Projekt des Karlsruher Unternehmens Risklayer, auf deren Datenbank teilweise auch der MDR zurückgriff, hat diese Arbeit mittlerweile beendet (Die Hintergründe dazu lesen Sie hier).

Im Laufe der Corona-Pandemie hat es nach Angaben des RKI bereits Anpassungen des offiziellen Meldesystems gegeben. So wurden bereits einige Teile des Deutschen Elektronischen Meldesystems für den Infektionsschutz (DEMIS) implementiert. Vor allem die Meldung von Infektionen an die Gesundheitsämter sei auf diese Art bereits stark verkürzt worden. In einer Antwort auf eine Anfrage von MDR AKTUELL schrieb das RKI: "Die weiteren Abläufe in den Gesundheitsämtern bleiben zunächst unverändert und sollen im Rahmen einer der nächsten Ausbaustufen von DEMIS modernisiert werden." Da dies genau die Prozesse betrifft, die für den Meldeverzug des Robert Koch-Instituts verantwortlich sind, ist mit einer Reduzierung dieses Verzugs kurzfristig nicht zu rechnen.

Mit zunehmender Dauer der Pandemie kommt es unter anderem durch Veränderungen der gesetzlichen Regelungen für den Nachweis von Corona-Infektionen zu systematischen Verzerrungen. Das RKI geht davon aus, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer an Corona-Infektionen gibt, die nicht durch die Statistik erfasst sind.

Wie kommt es zu den zum Teil großen Abweichungen bei der Angabe der 7-Tage-Inzidenz zwischen Robert Koch-Institut und anderen Instituten, Behörden oder Datenprojekten?

Die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz beim RKI erfolgt auf Basis des Meldedatums, also dem Datum, an dem das lokale Gesundheitsamt Kenntnis über den Fall erlangt und ihn elektronisch erfasst hat. Für die 7-Tage-Inzidenz des aktuellen Tages werden die Fälle mit Meldedatum der letzten 7 Tage gezählt, die dem RKI bekannt sind. Es kann jedoch sein, dass ein Fall von einem Gesundheitsamt nach Bekanntwerden beispielsweise erst drei Tage später weitergemeldet wird und dieser insgesamt schließlich nur vier Tage zur Berechnung der 7-Tage-Inzidenz herangezogen wird. Fälle, die erst nach sieben Tagen weitergemeldet würden, wären niemals in der 7-Tage-Inzidenz sichtbar. Zur Berechnung der 7-Tage-Inzidenz bei anderen Insituten, Behörden oder Datenprojekten werden die Fälle hingegen nach Eingang in die Datenbank herangezogen, unabhängig davon, ob das jeweilige Gesundheitsamt schon drei Tage eher Kenntnis von dem Fall erlangt hatte.

Inzidenzen Bund und Länder im Zeitverlauf

Zusammenfassend sehen Sie hier die Entwicklung der Inzidenzen in Deutschland oder den Ländern laut RKI. Beim Klicken auf "Weiter" sehen Sie die Kurve der deutschlandweiten Inzidenz vom 5. März 2020 bis 14. März 2022 nach den Daten von Risklayer:

Hospitalisierungsinzidenz

Neben der Inzidenz der Neuinfektionen kommt mittlerweile Indikatoren zur Schwere von Krankheitsverläufen eine gestiegene Bedeutung bei der Beurteilung der Infektionslage zu. Das Robert Koch-Institut veröffentlicht unter anderem Daten darüber, wie viele Menschen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten – die Hospitalisierungsinzidenz beziehungsweise Hospitalisierungsrate (siehe nachfolgende Grafik). Leicht zu interpretieren ist der Wert allerdings nicht, da das RKI die betreffenden Fälle nicht nach dem Tag der Krankenhauseinweisung statistisch erfasst, sondern nach dem Meldedatum eines Falles. Das heißt, dass ein gestern eingewiesener Covid-19-Patient, dessen Infektion aber bereits seit zehn Tagen bekannt ist, nicht in der Hospitalisierungsinzidenz, wie sie das RKI herausgibt, erfasst ist, weil das Meldedatum des Falles älter ist als sieben Tage.

Anwendung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Die Länder haben zudem unterschiedliche Grenzwerte oder Regelungen formuliert, nach denen bei ihnen die Hospitalisierung zur Bewertung der Corona-Lage herangezogen wird. So überlässt es Sachsen-Anhalt seinen Kreisen etwa selbst, zur Beurteilung des Infektionsgeschehens die Indikatoren Bettenbelegung und Intensivstationen-Auslastung heranzuziehen – ohne dabei festzulegen, in welcher Form dies geschehen soll. Thüringen erhebt die Hospitalisierungsinzidenz selbst. Der "eigene" Wert ist neben der Inzidenz und der Intensivbettenauslastung ein Indikator für die Bewertung des Infektionsgeschehens, das Land hat jeweils Grenzwerte festgelegt. In Sachsen gilt die Hospitalisierungsinzidenz des RKI neben absoluten Zahlen belegter Krankenhausbetten.

Auslastung der Intensivbetten

Täglich erfasst das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin die freien und belegten Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin von etwa 1.300 Akut-Krankenhäusern in Deutschland, inklusive des Anteils der Betten, die durch Covid-19-Patienten belegt sind. In der folgenden Grafik sehen Sie die Quoten der freien Intensivbetten auf Kreisebene. Mehr Informationen zur Lage auf den Intensivstationen finden Sie hier. Bitte beachten Sie: Die Zahlen aus dem zentralen Divi-Register und den tatsächlich in Krankenhäusern verfügbaren Intensivbetten können sich in Einzelfällen unterscheiden. Grund dafür sind etwa Personalengpässe oder Erkrankungen bei Intensivpflegekräften, die dazu führen können, dass freie Intensivbetten dennoch nicht belegt werden können. Zudem hat nicht jedes als frei gemeldete Intensivbett auch die nötige Infrastruktur zur Behandlung von Covid-19-Patienten.

Welche weiteren Quellen liegen den Grafiken zugrunde?

Die Zahlen aus dem Divi-Register übernehmen wir von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 11 | 09. März 2021 | 08:00 Uhr

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