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Die Sehnsucht nach Sonne und Wärme stillt das Wetter nicht automatisch mit dem Start in den kalendarischen Frühling. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

FrühlingsanfangKalendarischer Frühling beginnt mit der Tagundnachtgleiche

19. März 2023, 16:49 Uhr

Nach dem Winter wird das Frühlingserwachen von vielen heiß ersehnt. Doch den einen Startschuss gibt es nicht. Der Lenz fängt mehrfach an. Er kann meteorologisch, phänologisch und astronomisch-kalendarisch ausgerufen werden. Wobei auch der kalendarische Frühlingsanfang keinen festen Eintrag im Kalender hat. Er kann an drei verschiedenen Tagen stattfinden.

Mit den Sternen in den Frühling

Wenn wir es genau nehmen, können wir zum kalendarischen Frühlingsanfang in diesem Jahr in die Sterne gucken. Denn der astronomisch-kalendarische Frühling beginnt am 20. März 2023 auf der Nordhalbkugel um 22:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne senkrecht über dem Äquator. Dann sind Tag und Nacht auf der Erde gleich lang. Das kann auch mal am 21. oder am 19. März der Fall sein. Das jeweilige Datum ergibt sich Astronomen zufolge unter anderem durch den Abstand zum letzten Schaltjahr.

Satellitenaufnahme von der Erde beim Äquinoktium, der Tagundnachtgleiche. Bildrechte: imago/UIG

Mild und wechselhaft: Der kalendarische Frühlingsanfang 2023

Wer den kalendarischen Start in den Frühling am Montag schon tagsüber feiern möchte, kann das im mittleren Bergland bei 8 Grad Celsius. Im Vogtland werden die Tageshöchstwerte bei 11 Grad Celsius liegen. Richtung Leipzig sind bis zu 13 Grad Celsius möglich. Dabei zieht am Vormittag ein schmales Regenband über Sachsen hinweg.

Am Nachmittag folgen weitere Schauer. Es gibt aber auch trockene Phasen. Doch am Abend nähert sich von Nordwesten das nächste Regengebiet. Es überquert Sachsen in der Nacht zum Dienstag. Wobei es in der Woche insgesamt immer wieder regnen kann. Die Wolken lassen tagsüber aber auch mal Platz für die Sonne.

Immer die Nase vorn: Der meteorologische Frühlingsanfang

Die Wetterexperten scheinen bei den Jahreszeiten immer vorauseilen zu wollen. Dabei geht es keineswegs um einen Wettkampfgedanken. Vielmehr ist es einfacher, ganze Monate statistisch auszuwerten. Darum ist der meteorologische Frühlingsanfang immer am 1. März. Das Wetter ist mit diesem Datum aber meist noch nicht auf Jahreszeitenwechsel eingestellt. Selbst wenn die Meteorologen den Winter für beendet erklären und schon vom Frühling reden, gibt es oft noch Frost, Schnee und Glätte.

Die Natur zeigt es: Der phänologische Frühlingsanfang

Wer sich hingegen lieber an der Natur orientieren will, muss sich mit der Phänologie beschäftigen. Dabei geht es um den jeweiligen Entwicklungsstand in der Natur. Wobei sich manche Pflanzen den Experten zufolge nicht an den Temperaturen orientieren sondern an der lichten Tageslänge. Der Vorfrühling beginnt mit den ersten zarten Schneeglöckchen. Sie kämpfen sich auch durch eine Schneedecke und kommen gut mit der noch vorhandenen Kälte zurecht. Strahlen uns später die gelben Blüten der Forsythie entgegen, haben wir bereits den Erstfrühling. Er geht in den Vollfrühling über, wenn wir die Apfelbaumblüten bewundern können.

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) beginnt der Vorfrühling im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 nun etwa einen halben Monat früher. Dabei könne es wegen der klimatischen Unterschiede zusätzlich auch regionale Zeitverschiebungen geben. Eine Klimareferenzperiode umfasst immer 30 Jahre. Deren gemittelte Messwerte und Beobachtungen sollen als Norm gelten und Abweichungen mit anderen Zeiträumen aufzeigen.

Von frostig bis heiß – Frühlingswetter kann überraschen

Die Rekordtemperaturen im DWD-Archiv belegen, dass es auch im Tiefland Kaltluftvorstöße bis zum Frühlingsende geben kann. So wurden zum Beispiel in Dresden am 13. April 1986 minus 6,3 Grad Celsius gemessen und am 11. Mai 1978 minus 3,4 Grad Celsius. Möglich sind aber auch Extremwerte in die andere Richtung: also Hitze. Am 23. April 1968 gab es in der Landeshauptstadt 29,5 Grad Celsius und am 29. Mai 2018 31,7 Grad Celsius. Die Erklärung ist simpel: Auf der Nordhalbkugel ist die Luft über Nordafrika, den Kanaren oder auch der Iberischen Halbinsel schon sehr warm. Gleichzeitig liegt über Skandinavien und Russland noch sehr kalte Luft. Für uns in Sachsen ist dabei entscheidend, welche dieser Luftmassen die Hoch- und Tiefdruckgebiete zu uns lenken.

Zum Nachschlagen: Das war der Winter

Nachgefragt beim Wetterbauern

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | Wetterbericht im SACHSENSPIEGEL | 19. März 2023 | 19:00 Uhr