"Fakecheck" und "eineminutegeld"Zwei MDR-Formate für Grimme Online Awards nominiert
Die Grimme Akademie hat die 27 Nominierten für die Online Awards bekannt gegeben. Der Journalistenpreis wird im Oktober verliehen. Nominiert sind auch zwei Tiktok-Kanäle, die der MDR beziehungsweise funk betreut: "Fakecheck" und "eineminutegeld".
Vom historischen Archiv bis zur folgenreichen Investigativ-Recherche: 27 Medienangebote im Internet können in diesem Jahr auf einen Grimme Online Award hoffen. Wie das Grimme-Institut mitteilte, hat die Jury aus fast 1.000 Einreichungen die Nominierten in acht Kategorien ausgewählt, die am 16. Oktober in Marl im Ruhrgebiet vergeben werden. Das Publikum kann außerdem über einen weiteren Preisträger abstimmen. Erstmals ist auch ein KI-Sonderpreis ausgeschrieben.
Zwei MDR-Formate nominiert
Zu den Nominierten des Grimme Online Awards 2024 gehört auch das von MDR AKTUELL und funk produzierte Tiktok-Format "Fakecheck". Tiktok ist eine Social-Media-Plattform, die insbesondere von jungen Menschen stark genutzt wird. Weil vermehrt Falschnachrichten vor allem über Social Media verbreitet werden, überprüft der Tiktok-Kanal Fakecheck Behauptungen und entkräftet diese. Unter anderem wurde die Behauptung eines Tiktok-Creators aufgegriffen, ob aus der Ukraine geflüchtete Menschen auch nach der Rückkehr in die Ukraine weiter Bürgergeld beziehen.
Mit "eineminutegeld" ist ein weiteres Tiktok-Format des MDR nominiert. Federführend ist hier die Redaktion Wirtschaft und Ratgeber, das Format behandelt Wissen und Tipps rund um Finanzthemen. Dabei geht es etwa um Autoversicherungen, Strompreise, Arbeitnehmerrechte und Wirtschaftsphänomene.
Correctiv-Recherche in Kategorie "Spezial" nominiert
Nominiert für die Grimme Online Awards sind neben einigen Podcasts, bei denen in diesem Jahr stark darauf geachtet worden sei, dass sie über das reine Audioformat hinaus die Möglichkeiten des Online-Journalismus genutzt haben. Auch Instagram-Angebote und verschiedene Tiktok-Kanäle sind in der engeren Auswahl – vom Hobbygärtner mit großer Followerschaft bis hin zu aufwendig produzierten Angeboten im Auftrag öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten.
Wegen ihrer großen Wirkmächtigkeit geht in der Kategorie "Spezial" die Recherche des Medienhauses Correctiv "Geheimplan gegen Deutschland" ins Rennen. Keine Recherche in der jüngeren Zeit habe mehr Menschen bewegt als die Aufdeckung des Potsdamer Treffens rechter Kreise, hieß es zur Begründung. Das Bekanntwerden des Treffens hatte zu Beginn des Jahres bundesweit Empörung und eine Reihe von großen Protest-Kundgebungen in mehreren Städten ausgelöst.
Finanzielle Schwierigkeiten bei Grimme Awards
Die Grimme Online Awards drohten in diesem Jahr zunächst wegen großer Finanzlöcher beim Grimme-Institut auszufallen. Ein rigider Sparkurs und das Werben um weitere Förderung machte im Jahresverlauf eine Ausschreibung des Preises dann doch möglich. Trotz des folglich kurzen Zeitraums, der in diesem Jahr für Einreichungen zur Verfügung stand, habe es weder an Klasse noch an Masse gemangelt, teilte die Nominierungskommission mit. Der undotierte Grimme Online Award gilt als wichtigste Auszeichnung für herausragende Online-Publizistik in Deutschland und wird in mehreren Kategorien vergeben.
dpa (kar)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 03. September 2024 | 14:15 Uhr