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Hoch EfimHitzewelle: 38 Grad in Mitteldeutschland

19. Juni 2022, 20:55 Uhr

Hoch Efim hat für die erste echte Hitzewelles des Jahres in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gesorgt und Temperaturen von über 38 Grad gebracht. Spitzenreiter war Dresden-Strehlen mit 39,2 Grad. Dies bedeutet gleichzeitig auch ein neues Allzeithoch. Bundesweit am heißesten war es in Brandenburg. Bereits am Samstag erreichten die Temperaturen erste Rekordwerte. Der Montag bringt dann Abkühlung.

Hohe Temperaturen haben viele Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ins Schwitzen gebracht und ins Freibad gelockt. An zahlreiche Wetterstationen, darunter Dresden, Torgau, Bad Muskau, Berlin-Dahlem und Cottbus, war es im Juni noch nie so warm wie heute – es gibt damit neue Junirekorde. Mehrere Städte meldeten sogar 38 Grad.

Bundesweit wurde am Wochenende damit ein neuer höchster jemals gemessener Wert für die zweite Junidekade aufgestellt. 2002 waren im nordrhein-westfälischen Herten 38,3 Grad Celsius erreicht worden. Jetzt lagen unter anderem Torgau, Coswig, Jessen und Cottbus darüber. Brandenburg war zudem mit 39,3 Grad in Alt-Döbern der Hitzepool von ganz Europa - nirgendwo war es am Sonntag heißer. Dazu gab es vielerorts tropische Nächte. Davon spricht man, wenn zwischen 18 und 6 Uhr das Thermometer mehr als 20 Grad Celsius anzeigt.

Neue Temperaturrekorde in Sachsen-Anhalt

Der Großteil Sachsen-Anhalts hat am Sonntag den heißesten Tag des Jahres erlebt. Es seien Temperaturen von mehr als 38 Grad Celsius (unter anderem in Jessen und Holzdorf mit 38,8 Grad) gemessen worden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Spitzenwerte wurden auch in Bernburg vermeldet. Damit stellt der 19. Juni 2022 auch den Tagesrekord für dieses Datum im Bundesland ein. Der bisherige Höchstwert wurde 19. Juni 2013 in Magdeburg mit 34,3 Grad gemessen. Am Samstagnachmittag hieß bereits es in Sachsen-Anhalt, ein neuer Hitzerekord für einen 18. Juni sei aufgestellt worden.

Die Zoos in Sachsen-Anhalt verschafften in diesen Tagen auch Abkühlung für die Tiere. Schneeleoparden, Tigern und Luchsen bot der Magdeburger Zoo beispielsweise Wassersprühanlagen und den Elefanten Wasserbäder an.

Wartezeiten für Badelustige in Thüringen

Angesichts von Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius waren am Sonntag Schwimmbäder und Badeseen in Thüringen erneut beliebte Ausflugsziele. Teilweise mussten Badelustige am Einlass Wartezeiten in Kauf nehmen, wie etwa das Sport- und Freizeitbad Hammergrund in Ilmenau auf seiner Internetseite mitteilte. Im Schwanseebad Weimar versprachen die Wassertemperaturen von rund 24 Grad Celsius angenehme Abkühlung.

In Altenburg trieb die Sonne die Thermometer am Nachmittag auf 37,9 Grad Celsius. Der bisherige Höchstwert für einen 19. Juni war laut DWD im Jahr 2013 mit 35,7 Grad gemessen worden. Am Samstag hatten die Menschen in Jena bei 36,1 Grad Celsius, gemessen am Spätnachmittag, geschwitzt. Das war der höchste Wert für einen 18. Juni in Thüringen. Der alte mit damals 35,0 Grad stammt aus dem Jahr 2002. Jena war am Samstag zugleich einer der wärmsten Orte in Deutschland.

Die anhaltende Trockenheit hat die Pegelstände der Flüsse und Bäche auf ein sehr niedriges Niveau gedrückt. Mehrere Landkreise und Städte im Freistaat haben deshalb ihren Bürgern Regeln zum Umgang mit den Gewässern verordnet. So darf in mehreren Teilen des Landes kein Wasser aus den Flüssen mittels Pumpen entnommen werden. Jena verbot seinen Bürgern sogar, Wasser mit Gießkannen aus den Flüssen zu schöpfen.

Sachsen meldet in Dresden-Strehlen 39 Grad

Am Sonntag ging es auch in Sachsen mit den Temperaturen noch einmal steil bergauf. Am Nachmittag wurden in Leipzig, Bad Muskau und Oschatz 37 Grad gemessen. Torgau, Dresden und Meißen erreichten die 38 Grad Celsius. Besonders heiß war es mit 39,2 Grad in Dresden-Strehlen. Das ist ein neues Allzeithoch. In Torgau wurde am Sonntag mit über 38,4 Grad ebenfalls ein Allzeitrekord aufgestellt. Selbst im Juli oder August wurde es an dieser Wetterstation seit Beginn der Wetteraufzeichnung noch nie so warm.

Einen ersten Höhepunkt der Hitzewelle in Sachsen gab es laut Deutschem Wetterdienst am Sonnabend. In Meißen, Oschatz und Torgau wurden am Nachmittag bereits 34 Grad gemessen. In Plauen stieg das Thermometer auf 35,1 Grad.

Der Staatsbetrieb Sachsenforst erwartet wegen der langen Trockenheit und der hohen Temperaturen für das Wochenende die höchste Waldbrandstufe 5 in den nördlichen Regionen des Freistaats. Am Sonntag könne landesweit die zweithöchste Stufe 4 erreicht werden.

Abkühlung am Montag erwartet

Ab Montag kühlt sich das Wetter dann dank Tief "Ophelia" spürbar ab, das mit einem weiteren Tief über Frankreich langsam eine Kaltfront mit teils kräftigen Regenfällen bis in die Mitte Deutschlands drückt. In der Altmark herrschten laut DWD am Sonntag bereits deutlich kühlere Temperaturen um die 25 Grad Celsius bei kräftigem Wind.

Rettungsschwimmer warnen vor Gefahren

Rettungsschwimmer warnen vor dem Baden und Schwimmen in unbewachten Gewässern. Von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heißt es, jedes Jahr aufs Neue überschätzten Badende und Schwimmer die eigenen Fähigkeiten und unterschätzten die Gefahren des Wassers. Und je weiter die Badestellen von anderen Menschen entfernt lägen, je weiter sei auch die nächste Hilfe.

Wetterextreme im Sommer nehmen zu

Wetterextreme werden auch in Mitteldeutschland immer häufiger – etwa extrem heiße Sommer und ausbleibende Regenperioden. Die interaktive Klimakarte von Mitteldeutschland stellt den Wandel grafisch dar:

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL FERNSEHEN | 17. Juni 2022 | 19:30 Uhr

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