VersorgungsengpässeLieferprobleme bei Kochsalzlösungen für Krankenhäuser und Arztpraxen
Ein Engpass bei Kochsalzlösungen wird zum Problem für Krankenhäuser und Arztpraxen. Einem Zeitungsbericht zufolge erhalten Kliniken seit Monaten nur noch 80 Prozent der Bedarfe, zuletzt sogar nur noch rund 50 Prozent. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erwartet auch in den nächsten Monaten noch anhaltende Engpässe. Rund 500 Medikamente seien betroffen, darunter Antibiotika.
Ein anhaltender Engpass bei Kochsalzlösungen wird zunehmend zum Problem für Krankenhäuser und Arztpraxen. Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium schreibt, werden Kliniken in Deutschland bereits seit mehreren Monaten nur noch mit rund 80 Prozent der Bedarfe beliefert. Zuletzt seien es sogar nur noch rund 50 Prozent gewesen.
Isotonische KochsalzlösungIsotonische Kochsalzlösung ist eine Lösung aus Natriumchlorid in besonders reinem Wasser. Sie ist die weltweit am häufigsten verwendete Infusionslösung. Kochsalzlösung wird unter anderem als Trägerlösung für Medikamente, zum Spülen von Kathetern, Wunden, Nase und Augen oder zur Therapie bei Dehydratation eingesetzt.
Appell an die Politik
Wie der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, der Zeitung mitteilte, können zahlreiche Hersteller von Kochsalzlösungen jetzt auch die öffentlichen Apotheken nicht mehr ausreichend beliefern. "Wir brauchen dringend stabile Lieferketten für Allerwelts-Arzneimittel wie Kochsalzlösungen. Sie kosten nur wenige Cent in der Produktion, sind aber unersetzbar in der Versorgung der Patienten." Die Politik müsse dringend mehr Verantwortung übernehmen, forderte Preis.
Fast 500 Arzneimittel betroffen
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erklärte, die Engpässe würden noch Monate andauern. Fast 500 Arzneimittel seien davon betroffen, darunter auch Antibiotika. "Die Lieferengpassmeldungen des Zulassungsinhabers Fresenius Kabi Deutschland GmbH prognostizieren das Lieferengpassende für die drei gemeldeten Arzneimittel für den 31.12.2024", teilte das Institut mit.
AFP (dni)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 05. Oktober 2024 | 09:00 Uhr