Abfallwirtschaft Mülldeponien in Mitteldeutschland haben ausreichend Kapazitäten
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26. August 2024, 15:44 Uhr
Zuletzt gab es Sorge, dass in Deutschland die Mülldeponien knapp werden. Aus Mitteldeutschland kommt jetzt Entwarnung: In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen droht kein Entsorgungsnotstand. Der Abfall soll hier etwa durch Recycling weiter reduziert werden.
- In Thüringen können die Mülldeponien noch mindestens bis 2032 weiter befüllt werden.
- Auch in Sachsen-Anhalt besteht kein Entsorgungsnotstand.
- Nach Prognosen stehen in Sachsen bis circa 2035 ausreichend Deponiekapazitäten zur Verfügung.
Die einzige konkrete Angabe zu Laufzeiten von Deponien kommt aus Thüringen. Auf Nachfrage von MDR AKTUELL bezieht sich das Umweltministerium in Erfurt auf den sogenannten Landesabfallwirtschaftsplan (LAWP). Schriftlich antwortet das Ministerium: "Nach den Angaben und Annahmen im LAWP 2018 werden drei kommunale Deponien bis 2032 ihr Ablagerungsvolumen erschöpft haben."
Das Ministerium schiebt dann aber eine wichtige Einschränkung hinterher, nämlich: "Soweit sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert. Neben der Erweiterung der Deponie ist dies auch das jährlich benötigte Volumen." Diese Einschränkung ist wichtig, denn eine wirkliche Betriebsdauer haben die Deponien eigentlich gar nicht – übrigens weder in Thüringen, noch in Sachsen oder Sachsen-Anhalt.
Das Ministerium führt aus, die Entscheidung über die Laufzeiten erfolge: "Aufgrund des genehmigten Volumens, welches für die Abfälle zur Beseitigung zur Verfügung steht. Die Restlaufzeit ergibt sich damit aus dem noch verfügbaren Restvolumen, welches die Deponie aufnehmen kann und dem Volumen, welches jährlich für die Ablagerung benötigt wird."
Aktualisierung des Abfallwirtschaftsplans
Und genau das wird gerade überprüft, der Abfallwirtschaftsplan wird in Thüringen derzeit aktualisiert. Laut Gesetz muss das alle sechs Jahre passieren.
Auch in Sachsen-Anhalt arbeitet man an einem aktualisierten Abfallwirtschaftsplan. Der letzte stammt aus dem Herbst 2017. Das Umweltministerium erklärt dazu: "Aus dem in den letzten Jahren durchgeführten Deponie-Monitoring ergeben sich keine Hinweise darauf, dass in Sachsen-Anhalt ein Entsorgungsnotstand besteht oder sich ein solcher in den nächsten fünf Jahren abzeichnet." Langfristigere Aussagen könne man erst treffen, wenn der fortgeschriebene Plan vorliege.
Sachsen will Abfall reduzieren
In Sachsen liegt dieser Plan schon seit dem vergangenen Jahr vor. Konkrete Angaben zur Betriebsdauer könne man aber nicht machen, antwortet das zuständige Umweltministerium schriftlich. Nur so viel: "Im Freistaat Sachsen gibt es eine verwaltungsinterne Abschätzung der vorhandenen Kapazitäten für die einzelnen Deponieklassen in Abhängigkeit von einer Prognose der abzulagernden Mengen. Danach stehen grundsätzlich bis Mitte des nächsten Jahrzehnts ausreichend Deponiekapazitäten zur Verfügung."
In der sächsischen Branche bestens vernetzt ist André Albrecht, Geschäftsleiter beim Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW). Mit Blick auf sein Verbandsgebiet, also die Stadt und den Landkreis Leipzig, sagt er: "Da sehe ich überhaupt keinen Entsorgungsnotstand irgendwo am Horizont. Wir haben genug Deponieraum und Deponievolumen, um die Abfälle, die auf eine Deponie müssen, ordnungsgemäß, umweltgerecht und gemeinwohlverträglich ablagern zu können. Da sehe ich kein Problem die nächsten zehn bis zwanzig Jahre."
Das gilt laut Albrecht auch sachsenweit. Der Freistaat hat sich das Ziel gesetzt, den künftig anfallenden Abfall deutlich zu reduzieren, etwa durch geschlossene Stoffkreisläufe und Recycling. Dazu sagt Albrecht: "Durch diese Vermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen sinkt diese Beseitigungsabfallmenge kontinuierlich. Selbst der Freistaat rechnet freistaatweit nur mit knapp über 100.000 Tonnen im Jahr 2032." Das sei eine vergleichsweise sehr geringe Menge, sagt Albrecht. Man habe also auch perspektivisch ein sehr großes Deponievolumen in Sachsen.
Das Nachrichtenradio
hinter-dem-Regenbogen vor 14 Wochen
#___ "Zuletzt gab es Sorge, dass in Deutschland die Mülldeponien knapp werden . . "
Die Sorge galt weniger dem Müll, vielmehr aber dem Geschäft mit Müll.
Bisher werden noch große Menge an Müll nach Mecklenburg-Vorpommern gekarrt .
Dabei handelt es sich um besonders gefährliche Abfälle aus der Industrie. Diese Abfälle können angeblich nicht recycelt werden. Deshalbe werden diese einfach mal so, wie schon vor 100 Jahren auch, in der Erde verbuddelt.
Die Politik unterdessen, schweigt sich diesbezüglich aus .
Wer aber Atomkraftwerke voller Stolz ausser Betrieb setzen kann, DK´3 Abfalldeponien jedoch als alternativlos bezeichnet, ist ein Heuchler. Hier spiegelt sich die Abhängigkeit der Politik vom industriellen Business.
Auch dieser Artikel täuscht über die wahren Probleme der Giftmüllbeseitigung hinwegt , zumal immer noch große Mengen davon, auch aus dem Ausland her stammend, bei uns in der Erde verbuddelt werden.
steka vor 14 Wochen
Das beste ist doch gar nicht erst Müll herzustellen. 1€-Ladenprodukte nach eimaligen Nutzungsversuch Müll, Billigkleidung, Viele Modeartikel und -Kleidung nach einem halben Jahr Müll weil unmodern, nicht reparierbare Elektroartikel, und wenn sie reparierbar sind lohnt es sich nicht wegen der Ersatzteipreise oder Nichtverfügbarkeit.
randdresdner vor 14 Wochen
Jeder unnötig produzierte Müll, ist einer zu viel. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen mehr und mehr erkennen, dass wir achtsam und verantwortungsbewusst mit unseren Ressourcen umgehen.
Dann müssen wir uns über Kapazitäten von Mülldeponien bestimmt auch keine Sorgen machen.