Hunderte Einsatzkräfte bei Razzia Mutmaßliche Schleuser in Halle und Berlin festgenommen

15. März 2023, 15:46 Uhr

Spezialeinheiten der Polizei haben bei einer Razzia am Mittwochmorgen in Berlin und Halle mehr als 20 Wohnungen durchsucht. Dabei sind fünf mutmaßliche Schleuser festgenommen worden.

Mit einer großen Razzia ist die Polizei am Mittwochmorgen in Sachsen-Anhalt und Berlin gegen eine Bande mutmaßlicher Schleuser vorgegangen. Mehr als 20 Wohnungen und Büros vor allem in Berlin seien durchsucht worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Berlin und Halle: Fünf Männer festgenommen

Fünf Männer wurden demnach festgenommen, vier davon in Berlin und einer in Halle. Insgesamt werde gegen 18 Verdächtige ermittelt. Die Bande soll Menschen aus der Türkei und dem Irak nach Deutschland geschmuggelt haben. Sie sollen aus Istanbul mit dem Flugzeug nach Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, geflogen worden sein.

Von dort ging es laut Polizei mit Autos weiter über die Balkanroute nach Deutschland. Bis zu 10.000 Euro sollen die eingeschleusten Menschen an ihre sogenannten Schlepper gezahlt haben. Mindestens 90 Menschen seien so eingeschleust worden.

Ziel: Handys, Geld und Unterlagen sicherstellen

Die Vorwürfe bei den laufenden Ermittlungen lauten unter anderem gewerbsmäßige Einschleusung von Menschen. Ziel der Durchsuchungen war die Beschlagnahme von Beweisen wie Handys und schriftlichen Unterlagen. Auch Geld und andere Vermögenswerte wollte die Polizei sicherstellen.

400 Polizisten und Spezial-Kräfte durchsuchten mehrere Wohnungen

Nach Angaben der Behörden waren 400 Polizisten der Bundespolizei und der Berliner Polizei an dem Einsatz beteiligt, außerdem das Berliner Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft. Weil Verdächtige als aggressiv galten und möglicherweise auch Waffen besaßen, setzte die Polizei Spezialeinheiten wie die GSG 9 der Bundespolizei ein.

Insgesamt war zunächst von 24 durchsuchten Wohnungen und anderen Räumen die Rede. Drei davon befanden sich in Halle. Die Zahlen könnten sich aber noch ändern, wenn man auf Hinweise zu weiteren Räumen stoße, sagte der Sprecher.

In mehreren Wohnungen seien Menschen angetroffen worden, die möglicherweise eingeschleust worden seien. Ihre Ausweise und ihren Aufenthalts-Status würden jetzt überprüft.

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dpa, MDR (Maximilian Fürstenberg)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. März 2023 | 09:00 Uhr

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