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Kaisergeburt im Uniklinikum Essen 5 min
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Geburten Mehr Kaiserschnitte – geringerer Anteil in Ostdeutschland

09. Mai 2025, 14:53 Uhr

In Deutschland hat die Zahl der Kaiserschnitt-Geburten 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Dabei gibt es ein deutliches West-Ost-Gefälle. In Sachsen kamen anteilig die wenigsten Kinder im OP zur Welt.

Der Anteil der Kaiserschnitt-Geburten in Deutschland ist auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Im Jahr 2023 entbanden rund 218.000 Frauen durch einen Kaiserschnitt. Dem Statistischen Bundesamts zufolge entsprach das einem Anteil von 32,6 Prozent aller Geburten und war ein neuer Höchststand nach 32,2 Prozent im Jahr 2011.

In Ostdeutschland Kaiserschnitt-Quote geringer

Bei den Geburten per Kaiserschnitt gibt es regional große Unterschiede. Mit 36,4 Prozent war der Anteil der Kaiserschnitte im Saarland am höchsten, gefolgt von Hamburg (36,2 Prozent) und Hessen (35,1 Prozent). Dagegen hatte Sachsen mit 25,6 Prozent den geringsten Anteil, hinter Brandenburg mit 29,3 Prozent. In Thüringen lag der Anteil bei 30,0 Prozent. Auch in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt lag die Quote unter dem Bundesmittelwert.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Anteil dieser operativen Eingriffe zur Entbindung beinahe verdoppelt. 1993 waren bundesweit nur 16,9 Prozent der Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gekommen.

Mit Unterstützung einer Saugglocke erfolgten 2023 rund 6,5 Prozent der Entbindungen, eine Geburtszange kam in 0,2 Prozent der Fälle zum Einsatz. 60,6 Prozent der Frauen entbanden im Krankenhaus auf natürlichem Weg.

Im Weltmaßstab sehr unterschiedliche Zahlen

Im internationalen Vergleich der 29 OECD-Staaten lag Deutschland nach den jüngsten Zahlen von 2022 im oberen Mittelfeld. Die Türkei mit 60 Kaiserschnitten auf 100 Lebendgeburten lag vorne, gefolgt von Rumänien mit 48 und Bulgarien mit 47 Prozent. Am niedrigsten war die Zahl in Israel und Island mit je 15 Kaiserschnitten je 100 Geburten.

Immer weniger Kliniken bieten Geburtshilfe an

In Deutschland bieten immer weniger Krankenhäuser überhaupt Geburtshilfe an. Im Jahr 2023 führten nur noch knapp ein Drittel (31,4 Prozent) der 1.874 Krankenhäuser hierzulande Entbindungen durch. Im Jahr 1993 waren es noch knapp die Hälfte von insgesamt 2.354 Krankenhäusern. Der Anteil der lebend geborenen Kinder lag 2023 bei 99,6 Prozent.

dpa(ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 05. Mai 2025 | 09:00 Uhr

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