Nachhaltigkeit Second-Hand unterm Weihnachtsbaum: Gebrauchte Geschenke werden beliebter
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18. Dezember 2023, 05:00 Uhr
Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke zusammen? Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen in Deutschland ihre Geschenke in den ersten beiden Dezemberwochen einkaufen. Immer beliebter werden dabei sogenannte Second-Hand-Geschenke, also Dinge aus zweiter Hand. Warum werden die gebrauchten Geschenke gekauft und welche Artikel sind dabei besonders beliebt?
- Laut einer Umfrage des Vergleichsportals Idealo suchen in diesem Jahr mehr Menschen online nach gebrauchten Geschenken.
- Die Gründe, warum Menschen Second-Hand kaufen, sind sehr unterschiedlich.
- Mittlerweile reagieren auch die Unternehmen auf die gestiegene Nachfrage nach Second-Hand-Ware.
Es muss nicht immer alles neu sein, auch nicht unterm Weihnachtsbaum. Onlinehändler wie Amazon werben für Second-Hand-Geschenke. Sind sie eine ernstzunehmende Option zu Weihnachten? Nachgefragt bei Passantinnen und Passanten in Leipzig: "Finde ich eine super Sache. Solange das noch funktional ist, ist das nachhaltig und macht Sinn", sagt eine Person.
Trend zu Second-Hand-Geschenken
Laut einer Umfrage des Vergleichsportals Idealo gibt es einen Trend zu Second-Hand-Geschenken. In diesem Jahr suchen deutlich mehr Nutzer auf dem Portal nach Gebrauchtwaren, sagt Sprecherin Anna Shochot. "Da lag in diesem November der Nachfrageanstieg auf unserer Seite im Vergleich zum Vorjahr bei fast 25 Prozent und im Vergleich zu November 2021 sogar bei über 50 Prozent."
Besonders beliebt sind Elektronikprodukte wie gebrauchte Spielkonsolen, aber auch Einrichtungsgegenstände, Schmuck und Bücher. Im Auftrag von Idealo wurden über 2.000 Menschen dazu befragt.
Menschen kaufen aus unterschiedlichen Gründen Second-Hand
Die repräsentative Umfrage zeigt: Die Gründe, weshalb Menschen zu Second-Hand-Geschenken greifen, sind sehr unterschiedlich. "Manchmal gibt es einen Artikel, den man verschenken möchte, vielleicht gar nicht mehr im Handel, weil der ausverkauft ist oder weil es sich um ein seltenes Stück handelt. Für viele hat das Schenken von Gebrauchtwaren natürlich auch finanzielle Gründe. Gerade jetzt, in Zeiten der nach wie vor angespannten Wirtschaftslage, wo viele Menschen den Gürtel noch ein bisschen enger schnallen müssen."
Für viele Menschen spiele auch Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein eine wichtige Rolle, sagt Shochot. Die Ware aus zweiter Hand sei gerade bei den jüngeren Altersgruppen beliebt, bei älteren Menschen weniger. "Das ist vielleicht so, weil das Verschenken von gebrauchten Gegenständen früher noch ein bisschen negativ behaftet war. Da galt man dann schnell als geizig oder wenig wertschätzend."
Unternehmen reagieren auf Nachfrage nach Second-Hand
Auch der Handelsverband registriert ein gestiegenes Interesse an Second-Hand-Ware. Viele Unternehmen reagieren darauf, sagt Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Es gibt viele mittelständische, kleine Unternehmen, die neben der Neuware auch gut aufbereitete Second-Hand-Ware anbieten. Und dann gibt es Nischen und besondere, spezielle Konzepte: Nehmen Sie zum Beispiel Möbel-Designprodukte, die gerade unter Second-Hand-Gesichtspunkten gerne gekauft werden, weil es möglicherweise Produkte aus den 50ern, 60ern, 70ern sind, die einzigartig sind." Die seien heute teilweise teurer als damals.
Und so geht es bei Second-Hand-Geschenken nicht nur ums Sparen, sondern auch darum, seinen Liebsten etwas ganz Besonderes zu schenken.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 18. Dezember 2023 | 06:16 Uhr
Horus am 19.12.2023
Ja warum nicht Daniel SBK.
Hab mir gerade ein Piper M350 aus zweiter Hand gekauft alles tip top. Nur ein Porsche aus zweiter Hand ist schwer zu bekommen, scheint ein gefragtes Modell zu sein . Schöne Feiertage allen .
steka am 18.12.2023
Die Modellbahn meiner kinder bekommen jetzt die Enkelkinder. Mit der Wende sind aus dem Spielzeug Luxusartikel geworden. Neubeschaffung einer Anlage unerschwinglich.
AlexLeipzig am 18.12.2023
Das sehe ich anders, ich kenne genug Leute, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, mich eingeschlossen. Die finanzielle Ersparnis ist bei quasi neuwertigen Sachen auch nicht so riesig, dafür der Umweltbeitrag umso mehr.