Nachrichten geleakt AfD-Chat enthüllt teils radikale Äußerungen
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Nach der Bundestagswahl 2017 haben Mitglieder der neuen AfD-Fraktion eine Chatgruppe gegründet, um sich auszutauschen. Die Nachrichten wurden nun NDR und WDR zugespielt und ausgewertet. Das Ergebnis: Die AfD-Abgeordneten gehen mit Politikern anderer Parteien zum Teil hart ins Gericht, aber auch mit ihrer eigenen Führung.

Abgeordnete der AfD-Bundestagsfraktion haben sich in einem Chat über einen längeren Zeitraum zum Teil radikal geäußert. Das zeigen Recherchen von NDR und WDR, bei denen 40.000 Chat-Nachrichten aus der Zeit zwischen 2017 bis 2021 ausgewertet wurden.
Demnach sprachen einige AfD-Abgeordnete von Deutschland als "Unrechtsstaat". Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde den Recherchen zufolge als "Ratte" und "Volksverräterin" bezeichnet. Auch weitere Politikerinnen und Politiker anderer Parteien wurden beschimpft, unter ihnen der CDU-Politiker Jens Spahn, der damalige Staatsminister Michael Roth von der SPD oder SPD-Politiker Johannes Kahrs.
Umsturzrhetorik in Chat-Nachrichten
In ihrer Auswertung des Chats geben NDR und WDR auch Umsturzrhetorik von AfD-Abgeordneten wieder. So heißt es in einer Nachricht: "Wir müssen wohl warten, bis das alte Regime wirtschaftlich ans Ende kommt und der Funke aus Österreich, Italien, Frankreich usw. überspringt. Das wird kommen und für die dann ebenfalls kommenden gnadenlosen Kämpfe müssen wir uns rüsten (...)."
Angriffe auf eigene Fraktion
Den Recherchen zufolge stellen einige Abgeordnete der eigenen Fraktion ein schlechtes Zeugnis aus und sprechen von einem strategielosen "Chaosladen". Auch die Fraktionsführung wird angegriffen. So heißt es etwa in einer Nachricht, es handele sich um einen "Schlafwagenvorstand", der nichts hinbekomme.
Weidel: Äußerungen sind nicht akzeptabel
In dem Chat schrieben 76 der 92 AfD-Abgeordneten regelmäßig bis nach der Bundestagswahl im letzten Jahr. Die Vorsitzende der AfD-Fraktion, Alice Weidel, war nicht dabei. Auf Nachfrage von NDR und WDR erklärte Weidel, solche Äußerungen seien für sie inakzeptabel. Hätte sie davon Kenntnis gehabt, wäre sie dagegen vorgegangen. Die Chats wurden NDR und WDR von einem Whistleblower zugespielt.
ARD
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 20. Mai 2022 | 10:00 Uhr
Wessi vor 4 Wochen
knallhart @ Frank L. ... bedeutet nicht herumzupöbeln,Geheimnisverrat zu begehen.Unsere schöne Sprache hat viele Facetten+man gebraucht nicht affenartiges Gebrüll+zeternde Schreierei um auf Mißstände hinzuweisen.Wir leben in einem Rechtsstaat+nicht in Ihrem "Land der Pöbler+Brüller".Mehrheiten wollen das auch nicht,Mehrheiten in Ost+West.Das haben auch die verquastesten zu respektieren....so laut sie auch "ichich" brüllen.Respektieren Sie die verfassungstreuen Mitmenschen...wenn Sie überhaupt können!
DER Beobachter vor 4 Wochen
Ach, Tacitus, beide besitzen sicher eine gewisse rhetorische Begabung, vorbereitetete Reden abzuspulen. Wagenknecht sogar deutlich intelligenter als Weidel. Und Wagenknecht kneift anders als Weidel regelmäßig nicht mal, wenn sie vor Ort ad hoc angesprochen wird, und ist reglmäßig besser in strittigen Themen informiert als Weidel. Unwählbar sind für mich beide sagen wir Extremistinnen und deren Parteien. Wobei es ja gegen Wagenknecht deutlich mehr parteiinternen Widerstand zu geben scheint als gegen Weidels Gewäsch. Wen/welche Partei derer würden Sie denn nun wählen?
DER Beobachter vor 4 Wochen
Naja, der Artikel war schon recht reduziert und ein Versuch, rechts-links für Minderbemittelte zu erklären, und ging leider gar nicht darauf ein, was bspw. Rechtsextreme von Rechten/Konservativen/Neoliberalen/Bürgerlichen oder Linksextreme von Linken/Linksliberalen/Verfassungsliberalen/CDA... unterscheidet... Aber nicht mal das haben Sie verstanden, Tacitus. Lassen Sie mich raten: Sie wären erst mal Fan vom Nationalbolschewisten Röhm, 1934+ ?