Mitglieder der Jungen Alternative schwenken Deutschlandfahnen
Die Junge Alternative ist bald Geschichte. Bildrechte: picture alliance/dpa/Frank Hammerschmidt

Entschluss auf Bundeskongress "Junge Alternative" löst sich auf

01. Februar 2025, 19:53 Uhr

Ab Ende März existiert sie nicht mehr, die derzeitige Jugendorganisation der AfD. Die "Junge Alternative", vom Bundesamt für Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft, hat auf ihrem Bundeskongress in Apolda beschlossen, sich aufzulösen. Weitermachen wollen die meisten ihrer Mitglieder aber in einer neuen Organisation.

Eric Engelhardt
Eric Engelhardt, JA Bildrechte: IMAGO / Revierfoto

Bei ihrem Bundeskongress in Apolda in Thüringen hat die AfD-Nachwuchsorganisation "Junge Alternative" (JA) ihre offizielle Auflösung beschlossen. Das werde zum 31. März dieses Jahres geschehen, sagte der Erste Vorsitzende der JA Thüringen, Eric Engelhardt, dem MDR.

Das Ziel: eine neue Jugendorganisation

Danach soll der Weg für die neue Jugendorganisation frei gemacht werden. Trotz interner Proteste gegen die Auflösung habe sich die Mehrheit der JA-Mitglieder entschlossen, in der neuen Organisation weitermachen zu wollen.

Der Vorsitzende der JA Sachsen, Lennard Scharpe, sagte, geplant sei, die neue Jugendorganisation stärker in die AfD zu integrieren. Damit sei die Jugendorganisation stärker – so wörtlich – "vor der Willkür des Innenministeriums geschützt". Die Zusammenarbeit mit der Partei werde sich durch diesen Schritt vereinfachen.

JA gilt als gesichert rechtsextremistisch

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte den Verein "Junge Alternative" bereits 2023 als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" eingestuft. Eine Klage der JA dagegen wies das Verwaltungsgericht Köln zurück. In seiner Begründung führte das Gericht aus, die JA halte an einem "völkisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff" fest. Eine zentrale politische Vorstellung der JA sei der "Erhalt des deutschen Volkes in seinem ethnischen Bestand". Dies stelle einen Verstoß gegen die Menschenwürde dar.

Bereits AfD-Beschluss in Riesa dazu

Eine neue Richtung für ihre Jugendarbeit hatte die AfD bereits vor drei Wochen auf ihrem Bundesparteitag im sächsischen Riesa beschlossen. Knapp 72 Prozent der Delegierten stimmten damals dafür, eine neue Jugendorganisation zu gründen und diese enger an die Bundespartei anzugliedern.

In der neuen Organisation müssen alle Mitglieder über 16 Jahre auch Mitglied der AfD sein. Durch die Reform erhofft sich die AfD-Spitze nach eigener Aussage mehr Durchgriff etwa bei Fehlverhalten.

Protest gegen JA in Apolda

Gegen die "Junge Alternative", die noch bis morgen ihren Bundeskongress in Apolda abhält, hatten sich in der Stadt tausende Menschen versammelt und demonstriert.

Nach Angaben des Bündnisses "Bundes Weimarer Land" gab es rund 3.000 Teilnehmer. Die Polizei sprach von bis zu 1.500 Demonstranten. Bis auf verbale Streitigkeiten zwischen Mitgliedern der JA und Gegendemonstranten habe es keine Zwischenfälle gegeben.

MDR/dpa(cga)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 01. Februar 2025 | 17:00 Uhr

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