Ukraine-Effekt Arbeitslosigkeit steigt wieder

30. Juni 2022, 13:32 Uhr

Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist im Juni gegen den üblichen Saisontrend auf 5,2 Prozent gestiegen. Hauptgrund dafür ist die Erfassung ukrainischer Kriegsflüchtlinge, die seit Monatsbeginn Leistungen erhalten.

In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni erstmals seit Monaten wieder gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, waren rund 2,363 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet und damit gut 100.000 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,2 Prozent.

Die Arbeitsagentur begründete den Anstieg damit, dass die aus der Ukraine geflüchteten Menschen nun erstmals in der Arbeitsmarktstatistik erfasst würden. BA-Chef Detlef Scheele betonte, der Arbeitsmarkt insgesamt sei weiterhin stabil.

Sachsen: Quote klettert auf 5,5 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist im Juni auf 5,5 Prozent gestiegen, das waren 0,3 Punkte mehr als im Mai. Die Regionaldirektion in Chemnitz erfasste zum Stichtag 13. Juni landesweit 115.900 Frauen und Männer als arbeitslos. Hauptgrund für das Plus sei die Erfassung von Geflüchteten aus der Ukraine. So seien inzwischen gut 14.300 von ihnen als arbeitssuchend und fast 7.800 als arbeitslos registriert.

Sachsen-Anhalt: Quote steigt auf knapp 7 Prozent

Auch in Sachsen-Anhalt erhöhte sich die  Arbeitslosigkeit im Juni entgegen dem sonst üblichen Junitrend um 0,2 Punkte auf 6,9 Prozent. Zur Monatsmitte waren rund 75.900 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 2.600 mehr als im Vormonat, aber 4.000 weniger als im Vorjahresmonat. Der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen zufolge haben sich vor allem mehr Frauen aus der Ukraine gemeldet, die jetzt Leistungen der Grundsicherung erhalten.

Thüringen: Quote wieder über fünf Prozent

In Thüringen waren zur Jahresmitte 56.000 Menschen ohne Job und damit 2.500 mehr als im Vormonat. Die Regionaldirektion meldete eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent.  Diese liege damit immer noch unter dem Niveau des Vorjahres und unter dem Vor-Corona-Niveau und sei die niedrigste in Ostdeutschland. Die Zahl der ukrainischen Arbeitslosen erhöhte sich demnach um rund 3.000.

DPA(ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 30. Juni 2022 | 11:00 Uhr

28 Kommentare

Baldur von Ascanien am 02.07.2022

Und es ging mir darum darauf hinzuweisen, was im Augenblick alles als Auswirkung für den Krieg dargestellt wird. Aber mit jemand der : "verschwurbelter Pseudo-Fragen" als Kernmoment meines Kommentars hinstellt, erübrigt sich jede weitere Diskussion. Aber schön, sie haben es wieder versucht.

martin am 01.07.2022

Schon komisch: Es geht im MDR-Artikel um den Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund der geflüchteten Menschen aus der Ukraine und Ihre Anmerkung wird in diesem Zusammenhang gesehen. Oder doch nicht? So wenig zum "Stöckchen legen und springen".

Wie wäre es denn, wenn Sie statt verschwurbelter Pseudo-Fragen schlicht schreiben würden, was dem Krieg in der Ukraine denn Ihrer Meinung nach alles in die Schuhe geschoben wird?

Baldur von Ascanien am 01.07.2022

Lieber Martin, mir ging es speziell gar nicht um die Migranten. Oder zählen sie diese Menschen zu den negativen Erscheinungen? Schon komisch wenn einigen Zeitgenossen über Stöckchen springen, welche sie sich selber vor die Füße legen........ Überlegen sie doch mal was alles Negative dem Krieg in der Ukraine in die Schuhe geschoben wird.

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