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Die EVG droht mit weiteren Warnstreiks bei der Bahn. Bildrechte: picture alliance/dpa | Boris Roessler

TarifkonfliktNeue Bahnstreiks drohen

31. Mai 2023, 13:11 Uhr

Im Tarifstreit mit der EVG hat es die Bahn abgelehnt, ein weiteres verbessertes Angebot vorzulegen. Die Gewerkschaft drohte mit weiteren Warnstreiks. Einen konkreten Zeitraum nannte sie zunächst jedoch nicht.

Die Gewerkschaft EVG hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn weitere Warnstreiks in Aussicht gestellt. Einen konkreten Zeitraum nannte die Gewerkschaft zunächst jedoch nicht. "Wir werden das beraten mit unseren Kolleginnen und Kollegen", sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. Die Tarifkommission werde über entsprechende Vorschläge in den kommenden Tagen beraten. Damit spitzt sich der Tarifkonflikt für rund 180.000 Beschäftigte bei der Bahn zu.

Bahn: Kein weiteres Angebot

Der Bahn-Vorstand hatte zuvor erklärt, vorerst kein weiteres Angebot auf den Tisch zu legen, nachdem die EVG die jüngste Offerte abgelehnt hatte. "Es macht keinen Sinn, ein weiteres Angebot rauszulegen", sagte Personalvorstand Martin Seiler. Es sei nicht sinnvoll, gegen sich selbst zu bieten. Die EVG müsse jetzt signalisieren, dass sie sich von ihrer Ursprungsforderung in Richtung Kompromiss bewege. Für ein solches Signal sei er jederzeit erreichbar.

Die EVG hatte am späten Dienstagabend das jüngste Bahn-Angebot des Konzerns abgelehnt und zu kurzfristigen Verhandlungen für diesen Mittwoch aufgerufen. Die Bahn lehnte weitere Gespräche vorerst ab. "Das ist im Moment sinnlos, weil die EVG sich keinen Millimeter bewegt", kritisierte Seiler. Das Unternehmen wolle nun die Lage bewerten und in den Gremien über weitere Schritte beraten.

Streit um Lohnsteigerungen, Einmalzahlungen und Laufzeiten

Die Bahn hat für die Beschäftigten stufenweise ein Plus von zwölf Prozent bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhung soll demnach noch in diesem Jahr kommen. Hinzu kommt eine ebenfalls stufenweise Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2.850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ab Juli in zwei Schritten gezahlt werden soll. Die Laufzeit soll zwei Jahre betragen.

Die Gewerkschaft fordert hingegen einen Festbetrag von mindestens 650 Euro im Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen ein Jahr betragen. Einmalzahlungen lehnte die EVG bislang strikt ab.

Tarifkonflikt seit Ende Februar

Der Tarifkonflikt zwischen Deutscher Bahn und EVG dauert bereits seit Ende Februar an. Zu Beginn verliefen die Gespräche sehr stockend, die vierte Verhandlungsrunde vergangene Woche in Fulda wurde von beiden Seiten aber zumindest als konstruktiv bewertet.

Ende März hatte die EVG in einem gemeinsamen Großstreik mit der Gewerkschaft Verdi den Verkehr auf der Schiene, zu Wasser und in der Luft weitgehend zum Erliegen gebracht. Einen für Mitte Mai angekündigter 50-Stunden-Streik hatten Bahn und EVG kurz zuvor in einem Vergleich abgewendet.

dpa/AFP (dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Mai 2023 | 13:00 Uhr

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