Laschet-Nachfolge CDU will neuen Parteichef per Mitgliederbefragung wählen
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Der CDU-Bundesvorstand plant eine Mitgliederbefragung, um den neuen Vorsitzenden der Partei zu ermitteln. Ende Januar soll dieser dann offiziell auf einem Bundesparteitag gewählt werden.

- Für die Wahl des neuen Parteivorsitzenden stehen bisher noch keine Bewerber fest. Die Politiker Merz, Röttgen und Spahn sind jedoch im Gespräch.
- Damit soll zum ersten Mal in der Geschichte der CDU eine Mitgliederbefragung darüber entscheiden, wer neuer Parteichef wird.
- Der noch amtierende CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat den Posten erst im Januar 2021 übernommen.
Die CDU will ihren neuen Vorsitzenden durch eine Mitgliederbefragung ermitteln. Das geht aus einem einstimmigen Beschluss des CDU-Bundesvorstands hervor, den Generalsekretär Paul Ziemiak am Dienstag in Berlin vorgestellt hat. Danach soll der neue Parteichef Ende Januar auf einem Bundesparteitag offiziell ins Amt gewählt werden. Der Parteitag soll am 21. und 22. Januar 2022 in Hannover stattfinden.
Bisher keine Bewerber auf Vorsitz
Die Wahl eines Nachfolgers für Parteichef Armin Laschet ist demnach für den 21. Januar geplant. Bislang hat noch kein führender CDU-Politiker eine Kandidatur für den Parteivorsitz angemeldet. Als mögliche Kandidaten für den Vorsitz werden in der Partei bisher unter anderem der Wirtschaftsexperte Friedrich Merz, der Außenpolitiker Norbert Röttgen und der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn genannt. Offiziell erklärt hat sich noch kein möglicher Bewerber. Auch der Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann und Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus sind im Gespräch.
Erstmals entscheidet Mitgliederbefragung
Damit wird die CDU erstmals in ihrer Geschichte die Wahl des Bundesvorsitzenden von einer Mitgliederbefragung abhängig machen. Teilnehmen können die rund 400.000 Parteimitglieder. Eine verbindliche Wahl des Chefs durch die Basis sieht die Parteisatzung allerdings nicht vor. Deswegen muss der Sieger oder die Siegerin der Mitgliederbefragung formell durch die Delegierten des Bundesparteitags ins Amt gewählt werden.
Nach dem historisch schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl hatten sich am Samstag die mehr als 300 Kreisvorsitzenden der CDU mit überwältigender Mehrheit für eine Befragung der Mitglieder ausgesprochen.
Laschet nur ein Jahr Parteichef
Nach dem schlechten Bundestagswahlergebnis hatte Laschet einen personellen Neuanfang angekündigt und damit auch seinen Rückzug als CDU-Chef. Zudem forderten auch immer mehr Partei-Mitglieder seinen Rücktritt – unter anderem auch wegen des Wahldebakels. Erst im Januar 2021 hatte Laschet den Parteivorsitz übernommen und sich dafür parteiintern gegen die anderen Bewerber Friedrich Merz und Norbert Röttgen durchgesetzt.
Quelle: dpa/AFP (sra)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 02. November 2021 | 15:00 Uhr
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