Legalisierung von Cannabis FDP fordert "ausreichend hohe" Besitzgrenzen für Cannabis

23. Oktober 2022, 17:50 Uhr

Bei der möglicherweise kommenden Legalisierung von Cannabis müssten die Besitzgrenzen ausreichend hoch sein. Dafür plädiert der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel. "Wir regulieren ja auch nicht, wie viele Flaschen Wein jemand zu Hause haben darf", sagte er dem Tagesspiegel.

von MDR AKTUELL

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel hat sich gegen zu strenge Regelungen bei der Cannabis-Legalisierung ausgesprochen. "Besitzgrenzen müssen – wenn überhaupt – so geschaffen sein, dass sie ausreichend hoch sind", sagte er dem "Tagesspiegel". "Wir regulieren ja auch nicht, wie viele Flaschen Wein jemand zu Hause haben darf."

Änderung der StVO: Vorbild Kanada

Zudem müssten die Straßenverkehrsregelungen angepasst werden, sagte Vogel. "Die Regelung im Straßenverkehr muss so geändert werden, dass man zwei Wochen nach einem gekifften Joint natürlich Autofahren darf – und dies nur im akuten Rauschzustand nicht erlaubt ist. Sonst würden wir ja faktisch nicht legalisieren", sagte der FDP-Politiker. Die Abbauprodukte von THC können noch einen Monat nach dem Konsum im Blut nachweisbar sein.

Er sprach sich dafür aus, Kanada als Vorbild zu nehmen. "Kanada hat Möglichkeiten gefunden, wie Polizistinnen und Polizisten erkennen können, wenn jemand nicht fahrtüchtig ist. Gleichzeitig ist es nicht so, dass man als fahruntüchtig gilt, nur weil man vor Tagen gekifft hat und das labortechnisch noch nachweisbar ist", sagte Vogel. In Kanada hätten sich Spucktests bewährt.

Erster Entwurf: 20 Gramm könnten straffrei sein

Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem Gesetz zur Cannabis-Legalisierung, hat aber noch keine Einigung erzielt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte berichtet, ein Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums sehe vor, dass Kauf und Besitz von 20 Gramm Cannabis ab 18 Jahren künftig grundsätzlich straffrei sein sollen. 

AFP (kar)