CDU-Bundesparteitag Ost-CDU unterstützt Friedrich Merz bei Wahl zum Parteivorsitzenden
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Nach der Bundestagswahl ist die CDU dabei, sich neu zu sortieren. Eine Herausforderung für Friedrich Merz, der am Wochenende auf dem Parteitag offiziell zum neuen Parteichef gewählt werden soll. Die Unterstützung aus seiner Partei in Mitteldeutschland hat er.

- Am Wochenende will die CDU auf ihrem Parteitag offiziell Friedrich Merz zu ihrem neuen Parteivorsitzenden wählen. Aus Mitteldeutschland erfährt er schon länger Unterstützung.
- Hinsichtlich seines eher männlich ausgeprägten Teams besteht die Frage, was dies für die Frauen in der CDU und deren Zukunft in der Partei bedeutet.
- Die Ost-CDU wünscht sich aber vor allem ein klares Ostprofil von Merz' Parteiführung, z.B. in Bezug auf den Kohleausstieg.
Zweifel, Kritik, Gegenwind? Nein, die CDU in Mitteldeutschland steht zumindest nach Außen geschlossen hinter Friedrich Merz und dessen Team. Das beteuert Alexander Dierks, der Generalsekretär der sächsischen CDU: "Ich kann für die sächsischen Delegierten sagen, dass es eine sehr große Unterstützung für Friedrich Merz gibt."
Beate Meißner, die Vizechefin der Partei in Thüringen kann sich dem anschließen: "Also ich unterstütze Friedrich Merz und die Kandidaten für sein engeres Team." Und auch Mario Karschunke, CDU-Generalsekretär in Sachsen-Anhalt, hat keinerlei Bedenken: "Friedrich Merz wird mit einem sehr, sehr guten Ergebnis zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt."
Merz-Unterstützung hat Bestand
Doch die Einigkeit in der Ost-CDU über Friedrich Merz, sie ist nicht neu. Schon vor einem Jahr wurde sie deutlich, als sich nach der Kür von Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten in der CDU in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen viele Funktionäre aber auch viele an der Parteibasis gegen Laschet und für Merz einsetzten.
Nun, ein Jahr später, ist die Bundestagswahl verloren. Doch die offizielle Wahl von Friedrich Merz zum neuen Parteivorsitzenden gilt als sicher, ebenso wie die seines Teams: Mario Czaja, der Generalsekretär werden soll, und Christina Stumpp, die zu dessen Vize gewählt werden soll. Stumpp ist eine der wenigen Frauen im Team Merz.
Haben Frauen eine Zukunft in der CDU?
Wird die CDU auch in Zukunft, auch unter Friedrich Merz, einen Frauenmangel haben? Nein, findet Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks: "Wir haben eine ganze Reihe von jungen Kandidatinnen. Es sind auch viel Frauen, die sich eine Verantwortungsübernahme im Bundesvorstand der CDU vorstellen können."
"Wir wollen ein klares Ostprofil"
Eine unsichere Komponente dürfte es auf dem Bundesparteitag am Wochenende allerdings geben: Wohin steuert die CDU in den nächsten Jahren? Wird sie unter Merz konservativer? Fokussiert sie sich mehr auf die Wirtschaft? Sachsen-Anhalts CDU-Generalsekretär Mario Kraschunke ist eines wichtig: ein klares Ostprofil. "Wichtig ist für uns, dass die Themen der Ostdeutschen im Bereich, gerade was Kohleausstieg angeht, auch für die Menschen so gestaltet werden, dass man auch in Zukunft gut leben kann, es gute Arbeitsplätze geben wird in Sachsen-Anhalt. Da haben wir sehr große Hoffnungen in unsere neue Parteiführung gelegt."
Starken Platz in der Opposition finden
Die CDU versucht derweil, sich in der Oppositionsrolle zurechtzufinden – zum ersten Mal seit 16 Jahren. Einen kompletten Neustart brauche ihre Partei nicht, meint Beate Meißner, die Vize-Chefin der thüringischen CDU: "Ich glaube nicht, dass sich die CDU so sehr wandeln muss. Sie sollte sich ihrer Flügel bewusst werden, der verschiedenen Richtungen, die sie beheimatet und ihr Profil stärken. Nicht das Rad neu erfinden."
Spannend dürfte dann am Wochenende auch die Frage werden, wer neuer Bundestags-Fraktionschef wird: Greift Friedrich Merz auch nach diesem Amt? Oder kann sich Amtsinhaber Ralph Brinkhaus noch einmal durchsetzen?
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 21. Januar 2022 | 08:06 Uhr