CoronavirusBundesregierung erwägt Maskenpflicht "von Oktober bis Ostern"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet durch die Corona-Subvariante BA.5 hohe Ansteckungszahlen im Sommer. Er rät weiter zum Mund-Nasen-Schutz in Innenräumen. Im Winter werde dann wohl die Maskenpflicht ausgeweitet – und soll wie bei Autoreifen von Oktober bis Ostern gelten. Zudem erwartet Lauterbach schon bald Impfstoffe, die auch vor Ansteckung mit Coronaviren schützen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht auf Deutschland eine Corona-Sommerwelle mit hohen Inzidenzzahlen zukommen. Der SPD-Politiker sagte bei einem Lagebericht zusammen mit RKI-Vizechef Lars Schaade, man müsse aber "nicht in Panik geraten". Die Verläufe seien bei der inzwischen wohl dominierenden Omikron-Variante BA.5 gerade bei den Geimpften und Genesenen milder.
Doch mit hohen Infektionszahlen werde auch die Zahl der von Long-Covid Betroffenen zunehmen, mahnt Lauterbach. Er rät deshalb weiter zum Maskentragen in Innenräumen und auch zur dritten oder für Risikogruppen zur vierten Impfung.
Weitere Infektionsschutzgesetz-Novelle geplant
Nach Worten von Lauterbach werden Gesundheits- und Justizministerium im Sommer ein angepasstes Infektionsschutzgesetz vorlegen. Um eine neue Pandemie im Herbst zu verhindern, ist demnach eine sogenannte O-O-Regel im Gespräch. Dann könnte von Oktober bis Ostern eine weiterreichende Maskenpflicht gelten.
Hoffnung auf neue Impfstoffe
Für den Herbst erwartet Lauterbach auf neue Subtypen angepasste Impfstoffe. Diese werden zwar noch keinen Schutz vor Ansteckung bieten. Doch auch dazu gebe es vielversprechende Forschung. Solche Vakzine könnten nach seiner Einschätzung im nächsten Jahr kommen.
Ferner kündigte Lauterbach ein neues Konzept für einen effektiveren Einsatz von Corona-Medikamenten an. Derzeit würden viele zur Verfügung stehende Arzneimittel nicht ausreichend eingesetzt.
In Pandemie starker Anstieg psychischer Probleme
Corona hat weltweit zu einem starken Anstieg psychischer Krankheiten geführt. Das geht aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation hervor. Danach ist allein im ersten Pandemiejahr die Zahl der Fälle von Depressionen und Angststörungen in vielen Ländern um 25 Prozent gestiegen. Zu den häufigsten Ursachen für Depressionen gehören laut WHO sexueller Missbrauch, Mobbing oder Schikane im Kindesalter.
dpa(ans)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 17. Juni 2022 | 12:00 Uhr
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