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Konferenz in MerseburgEnergieminister wollen Einbau von Mini-Solaranlagen erleichtern

30. März 2023, 22:32 Uhr

Die Energieministerinnen und Energieminister der Länder wollen den Einbau von sogenannten Balkonkraftwerken erleichtern. Demnach soll künftig keine Anmeldung beim lokalen Stromanbieter mehr nötig sein. Zudem sollen Anlagen mit mehr Leistung verbaut werden dürfen. Bei der Konferenz in Merseburg sprachen sich dir Ressortchefs darüber hinaus für einen günstigeren Industriestrompreis für energieintensive Unternehmen aus.

Die Energieminister der Länder haben sich bei ihrer Konferenz in Merseburg in Sachsen-Anhalt einstimmig für Erleichterungen beim Anschluss von Mini-Solaranlagen etwa auf dem Balkon oder an der Hausfassade ausgesprochen. Dafür müssten Gesetze des Bundes sowie Normen und technische Anwendungsregeln geändert werden, teilte das Land Berlin mit.

Leistung von 800 Watt soll erlaubt werden

Demnach sollen Vermieterinnen und Vermieter sowie Wohnungseigentümergemeinschaften zwar grundsätzlich zustimmen müssen, wenn jemand ein sogenanntes Balkonkraftwerk installieren möchte. Allerdings sollen Haushalte eine Anlage nicht mehr auch beim örtlichen Stromnetzbetreiber anmelden müssen, sondern nur noch bei der Bundesnetzagentur.

Zudem sollen die Mini-Solaranlagen mehr Leistung haben dürfen: Die Normen sollen für Geräte mit einer maximalen Leistung von 800 Watt gelten – bisher waren maximal 600 Watt erlaubt. Die Verantwortung für die Gerätesicherheit soll darüber hinaus ausschließlich bei den Herstellern liegen.

Günstigerer Industriestrompreis gefordert

Die kleinen Solaranlagen sind zunehmend beliebt, die Anschaffung wird in vielen Städten oder Bundesländern gefördert. Befürworter betonen, dass sie die Stromrechnung senken und zum Klimaschutz beitragen. Verbraucherschützer hatten bereits Vereinfachungen bei der Installation der Anlagen gefordert. 

Die Ressortchefinnen und -chefs der Länder forderten zudem, dass der Bund die Senkung der Stromsteuer prüfen solle. Nach der Konferenz sagte deren Vorsitzender, Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann, energieintensive Betriebe sollten darüber hinaus mit einem günstigeren Industriestrompreis unterstützt werden. Dieses Vorhaben müsse jedoch an Klimaschutzmaßnahmen wie die Nutzung von grünem Strom geknüpft werden. Eine reine Subvention sei nicht geplant, erklärte der SPD-Politiker.

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MDR, AFP(fef)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. März 2023 | 18:00 Uhr