Drei Frauen gehen auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Thüringen spazieren
Drei Frauen auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Thüringen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Bodo Schackow

Flüchtlingspolitik Zieschang: Länder sollten bei Aufnahmeprogrammen für Geflüchtete mitentscheiden

18. Dezember 2022, 12:17 Uhr

Bisher entscheidet der Bund alleine über Aufnahmeprogramme für Geflüchtete. Sachsen-Anhalts Innenministerin fordert nun ein Mitspracherecht – und stößt in Sachsen und Thüringen auf sehr unterschiedliche Reaktionen.

Die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang, fordert, dass die Länder mehr Mitsprache-Rechte bei Aufnahme-Programmen für Flüchtlinge bekommen. Bislang entscheidet der Bund darüber allein. Zieschang sagte im Magdeburger Landtag, die Hauptlast der Flüchtlingsunterbringung trügen die Länder.

Deshalb werde sie dem Magdeburger Kabinett vorschlagen, dass Sachsen-Anhalt eine Bundesrats-Initiative auf den Weg bringen solle. Ziel sei, dass die Länderkammer künftig Aufnahme-Programmen für Geflüchtete zustimmen müsse.

Schuster unterstützt Vorschlag zur Geflüchteten-Aufnahme

Der sächsische Innenminister Armin Schuster begrüßte den Vorschlag seiner CDU-Kollegin. Er werde eine solche Initiative unterstützen. Es sei eine sehr gute Möglichkeit für den Bund, mit den Ländern bei der freiwilligen Aufnahme in Kooperation zu treten, sagte Schuster. Dort fehle es bisher an der Kooperation des Bundes.

Ablehnend äußerte sich hingegen Thüringens Migrationsminister Dirk Adams. Der Grünen-Politiker betonte, Außenpolitik und humanitäre Hilfe fielen in die Kompetenz des Bundes. Die Regierung brauche da Handlungsfreiheit. Aus der Thüringer CDU hieß es hingegen, die Kommunen seien mit der Versorgung der Flüchtlinge längst überfordert.

Bund entscheidet alleine über Flüchtlingspolitik

Bund, Länder und Kommunen hatten angesichts gestiegener Flüchtlingszahlen in den vergangenen Monaten unter anderem über die Kosten für die Unterbringung für Geflüchtete gestritten. Dort gab es teilweise eine Einigung. Allerdings haben die Länder bisher keine Mitspracherecht bei Aufnahmeprogrammen. Auch auf der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern Ende November wurde über die Flüchtlingspolitik gesprochen.

MDR(gro)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 18. Dezember 2022 | 08:06 Uhr

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