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SozialpolitikStädtetag: Bund sollte bei hohen Energiekosten einspringen

16. Juli 2022, 17:16 Uhr

Der Deutsche Städtetag sorgt sich wegen der hohen Energiepreise um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Hauptgeschäftsführer Dedy sagte dem Deutschlandfunk, 40 Prozent der Haushalte seien nicht in der Lage, zu sparen. Hier müsse die Bundesregierung einspringen. Die Kommunen rechnen laut Dedy mit Mehrkosten von rund 500 Millionen Euro.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, sorgt sich angesichts der hohen Energiepreise um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Viele Bürgerinnen und Bürger könnten die steigenden Wohn-Nebenkosten nicht allein tragen, sagte Dedy laut Vorabmeldung vom Samstag im Interview der Woche im Deutschlandfunk.

Kommunale Einsparungen etwa im Sport- oder Kulturbereich möglich

 "40 Prozent der Haushalte sind nicht in der Lage zu sparen", sagte er. "Ich glaube, dass eine Verdreifachung der Energiepreise für viele Haushalte das wirtschaftliche Aus wäre. Und das kann für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland nicht richtig sein." Hier müsse die Bundesregierung einspringen, denn Sozialpolitik sei Aufgabe des Bundes. Allein die Kommunen rechneten mit Mehrkosten von rund 500 Millionen Euro wegen steigender Kosten für die Unterkunft bei Menschen in der Grundsicherung, sagte der Hauptgeschäftsführer.

Dedy stimmte die Menschen in Deutschland auf harte Zeiten ein. Die Lage sei ernst. Zu Energie-Einsparmöglichkeiten auf kommunaler Ebene betonte er: "Natürlich wird niemand im Krankenhaus einsparen wollen, aber darüber hinaus gibt es wenige Tabus."

Möglich seien etwa Einsparungen im Sport- und Kulturbereich. Die Krisenstäbe der Städte würden bereits an Stufenplänen etwa für den Fall mangelnder Stromversorgung arbeiten.

epd (jan)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 16. Juli 2022 | 16:00 Uhr