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EnergiekriseHabeck hält Weiterbetrieb von AKW für notwendig

27. September 2022, 19:15 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält den Weiterbetrieb von zwei Atomkraftwerken auch im neuen Jahr für notwendig. Er sagte, nach dem aktuellen Stand müssten die beiden süddeutschen AKW Isar 2 und Neckarwestheim im ersten Quartal weiterlaufen. Grund sei die Versorgungssituation in Frankreich. Die beiden Kraftwerke sollen laut Habeck bis längstens Mitte April 2023 laufen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält einen Betrieb der zwei süddeutschen Atomreaktoren über den Winter nach derzeitiger Lage für nötig. "Stand heute halte ich das für notwendig", sagte der Grünen-Politiker am Abend in Berlin. Er verwies auf die Lage in Frankreich, wo viele Atomkraftwerke wegen Wartungsarbeiten nicht laufen können.

Habeck sagte, in Frankreich habe sich die Situation mit Blick auf den Winter weiter verschlechtert. "Heute muss ich sagen, dass die Daten aus Frankreich dafür sprechen, dass wir die Reserve dann auch abrufen." Dann müssten die AKW Neckarwestheim 2 und Isar 2 über das geplante Aus zum Jahresende hinaus laufen. Mehr als die Hälfte der Atomkraftwerke in Frankreich sei nicht am Netz – es fehlten daher Strommengen, die Deutschland zum Teil mit Strom aus Gaskraftwerken ausgleiche.

Die endgültige Entscheidung über einen Weiterbetrieb für Isar 2 müsse aus technischen Gründen spätestens im Dezember fallen, für Neckarwestheim sei dies auch noch Anfang des Jahres möglich. Längstens sollen die AKW bis zum 15. April 2023 laufen. Habeck sagte, Gespräche mit den Betreibern seien abgeschlossen, es sei ein Eckpunktepapier vereinbart worden.

Eigentlich sollten im Rahmen des Atomausstiegs die letzten drei AKW am Jahresende abgeschaltet werden. Für den Reaktor Lingen im Emsland soll dies laut Wirtschaftsministerium in jedem Fall weiter gelten.

dpa/AFP/Reuters(jan)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. September 2022 | 19:00 Uhr

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