Streit um Verbot von Öl- und Gasheizungen Union will Abwrackprämie und Klimabonus für alte Heizungen

22. März 2023, 07:56 Uhr

Im Streit über das geplante Verbot neuer Öl- und Gasheizungen hat die Union Kompromissvorschläge gemacht. Sie schlägt einen Klimabonus für den Austausch alter Heizungen und eine "Abwrackprämie für Energiefresser" vor.

Die Union hat eigene Vorschläge zur Senkung der Emissionen im Gebäudesektor vorgelegt. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte in der "Bild"-Zeitung einen Klimabonus für den Austausch alter Heizungen in Höhe von 80 Prozent der Kosten. Zudem müsse es eine "Abwrackprämie für Energiefresser" geben.

Dobrindt sprach sich für Anreize zum Umrüsten statt Verbote aus. Klimaschutz müsse wirtschaftlich sinnvoll sein und mit statt gegen die Menschen gemacht werden. CDU-Vizechef Andreas Jung sagte der Zeitung, die Wärmewende könne nur "mit Fördern und Fordern" gelingen.

Breiter Widerstand gegen Verbot neuer Öl- und Gasheizungen

Ein gemeinsamer Referentenentwurf des Bau- und des Wirtschaftsministeriums sieht vor, dass ab 2024 keine Öl- und Gasheizungen mehr in Neubauten eingebaut werden sollen. Alle neu verbauten Heizungsanlagen müssen ihre Heizwärme zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen. Dazu wären im großen Stil alternative Anlagen wie etwa Wärmepumpen oder ein Wechsel zur Fernwärmeversorgung nötig. Das Vorhaben steht im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP, dort allerdings für 2025. Wegen der Energiekrise soll es um ein Jahr vorgezogen werden.

Aufruf zu Beratungen mit Wohnwirtschaft und Heizungsbauern

Der Plan sorgte auch koalitionsintern für Kritik. FDP-Fraktionschef Christian Dürr forderte am Wochenende, bei Heizungen keine Technologien zu verbieten, sondern nur Vorgaben zur CO2-Neutralität zu machen. Er verwies auf Wasserstoff als Brennstoff.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hält ein Einbauverbot von Öl- und Gasheizungen ab 2024 für unrealistisch. Viele Probleme seien nicht geklärt. Der SPD-Politiker rief den grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf, sich umgehend mit der Bau- und Wohnungswirtschaft, den Heizungsmonteuren und der Energiewirtschaft zu beraten, bis wann welches Ziel erreichbar sei.

AFP (ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL - Das Nachrichtenradio | 13. März 2023 | 19:00 Uhr

43 Kommentare

faultier am 21.03.2023

Ja Erna die Installateure werden ihnen die Wärmepumpe die im Einkauf mindestens 10.000 Euro kostet für 6000 Euro verkaufen und den Umbau und Installation kostenfrei in ihr Haus einbauen 80 Stunden und diverses Material schenken und übermorgen werden wir unser Gewerbe abmelden vielleiccht haben sie noch Glück .

Erna am 21.03.2023

Gerade habe ich gelesen, dass Herr Habeck sagt, eine neue Wärmepumpe solle nicht teurer sein als eine neue Gasheizung. Wo bitte schön lebt der Mann? Unsere Gasheizung mit 18 kW für das Haus hat 6000 Euro gekostet. Die Wärmepumpe für das selbe Geld möchte ich sehen!

riesaer am 21.03.2023

Liebe MDR-Redaktion, jetzt betreiben Sie aber Wortklauberei. "Sollen" ist eine Empfehlung, "müssen" ist eine Pflicht. Genau diese Änderung ist ja der Grund für das Aufbegehren der FDP. Inzwischen soll ja nun wohl auch geprüft werden, ob der Einbau einer Wärmepumpe technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Für ein Rentnerehepaar ist es das mit Sicherheit nicht. Es bekommt keinen Kredit mehr, und rechnen wird sich diese Investition für sie nie und nimmer. Es sei denn, sie heißen mit Nachnamen Heesters

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