Eine Ärztin schaut sich am 15.01.2019 in einer Arztpraxis in Hamburg die Befunde an (gestellte Szene).
Hausärztinnen und Hausärzte sollen durch die Reform mehr Verlässlichkeit in der Vergütung bekommen. Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Schnellere Termin-Vergabe Honorarobergrenzen für Hausärzte sollen abgeschafft werden

20. Januar 2025, 18:15 Uhr

Die früheren Ampel-Parteien haben sich auf ein Gesetz zur Abschaffung der Honorargrenzen für Hausärzte geeinigt. Durch die Reform sollen Termine beim Hausarzt schneller zu bekommen sein. Das Gesetz soll noch vor der Bundestagswahl mit den Stimmen der ehemaligen Ampel-Parteien beschlossen werden. Kritik kommt von Fachärzten.

Die Honorarobergrenzen für Hausärzte sollen noch vor der Bundestagswahl abgeschafft werden. Die früheren Ampel-Parteien haben sich auf ein entsprechendes Gesetz geeinigt. Die Grünen erklärten, mit der Reform zur sogenannten Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung werde ein zentraler Versorgungsbereich stabilisiert. Hausärztinnen und Hausärzte bekämen durch die nun erzielte Einigung der früheren Ampel-Parteien "mehr Verlässlichkeit in der Vergütung", sagten die Grünen-Abgeordneten Maria Klein-Schmeink und Armin Grau.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft, als Folge der Reform würden Hausarzttermine künftig "einfacher zu bekommen sein" und "überflüssige Facharzttermine wegfallen". Dies senke die Kosten im Gesundheitssystem.

Kritik von Fachärzten

Dem Virchowbund der niedergelassenen Ärzte geht die Einigung nicht weit genug. Von der geplanten Gesetzesänderung müssten auch spezialisierte Fachärzte profitieren.

Ähnlich äußerte sich der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands. Verbandschef Dirk Heinrich erklärte: "Es nützt unseren Patientinnen und Patienten nichts, wenn sie nach Besuch des Hausarztes oder der Hausärztin in sehr vielen Fällen anschließend monatelang auf eine korrekte fachärztliche Diagnose warten müssen." Nur wenn die Budgetbegrenzungen für alle Bereiche abgeschafft würden, lasse sich "ein langes Leiden und Ausharren auf Wartelisten vermeiden".

Das Gesetz soll in der nächsten Woche vom Bundestag verabschiedet werden. Damit könnte die Reform noch vor der Bundestagswahl beschlossen werden.

AFP (jst)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 20. Januar 2025 | 16:10 Uhr

11 Kommentare

pepe79 vor 2 Wochen

@Eddi...ist das alles? Ab eibem Eunkommen von 275000 Eu greift der Spitzensteiersatz von 45%.

Die durschschnittlichen Einnahmen je Arztpraxis betreffen alle Praxen i klusive hochvergütetrr Dialysepraxen,Radiologen,Gastroenterologen, Labormedizin,Oethopäden und viele mehr die ddutlich mehr verdienen als Allfemeobärzte ibd zudem noch etwas leerere Wartezimmer haben als der Allgemeinarzt wo alle Patientfn ungefiltert kommen.

Man muss schon Äpfel mit Äpfekn vergleichen.

Eddi58 vor 2 Wochen

@pepe79
„ Die durchschnittlichen Einnahmen je Arztpraxis einschließlich fachübergreifender BAG und MVZ lagen 2021 bei 756 000 Euro. Demgegenüber standen Aufwendungen von durchschnittlich 420 000 Euro. Aus der Differenz von Einnahmen und Aufwendungen ergibt sich ein durchschnittlicher Reinertrag von 336 000 Euro je Praxis.“

Für diesen Bettag hätte ich rund 7 Jahre arbeiten müssen…🤔

pepe79 vor 2 Wochen

@(un)entspannte Maus
Wenn man es ohnehin nicht vergütet bekommt braucht man die Sprechzeit nicht ausweiten. Wenn man es vergütet bekommt besteht zumindest ein Anreiz die Sprechzeit zu erweitern.
.....

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