Ukraine-Krieg Kanzler Scholz plant offenbar Besuch in Kiew

12. Juni 2022, 11:37 Uhr

Bundeskanzler Scholz will offenbar gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Macron und Italiens Regierungschef Draghi in die Ukraine reisen. Der Besuch in Kiew soll Medienberichten zufolge noch im Juni stattfinden. Scholz war zuletzt immer wieder kritisiert worden, weil er seit Kriegsbeginn noch nicht in der Ukraine war.

Bundeskanzler Olaf Scholz will einem Medienbericht zufolge noch in diesem Monat die Ukraine besuchen. Wie die "Bild am Sonntag" schreibt, soll der SPD-Politiker dabei gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Maron und dem italienischen Regierungschef Mario Draghi nach Kiew reisen. Das Blatt beruft sich auf ukrainische und französische Regierungskreise. Eine offizielle Bestätigung aus dem Kanzleramt gibt es bislang nicht. Auch aus dem Élyséepalast in Paris hieß es: "Nein, wir bestätigen diese Information nicht."

Gemeinsamer Besuch wohl schon länger geplant

Der "Bild am Sonntag" zufolge soll der Besuch in der Ukraine noch vor dem G7-Gipfel stattfinden, der vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen terminiert ist. Berlin und Paris hätten schon seit längerem über einen gemeinsamen Besuch von Scholz und Macron in Kiew gesprochen. Macron habe aber erst nach den französischen Parlamentswahlen fahren wollen, die an diesem und dem kommenden Sonntag angesetzt sind. Es sei zudem die Idee Frankreichs gewesen, auch den italienischen Ministerpräsidenten Draghi mitzunehmen.

Bisher kein Besuch von Scholz in Kiew

Scholz war in der Vergangenheit immer wieder dafür kritisiert worden, dass er seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine noch nicht in dem Land gewesen sei. Mehrere Minister der Bundesregierung sind bereits in das Land gereist, zuletzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Agrarminister Cem Özdemir. Scholz hatte zuletzt gesagt, er würde nur in die Ukraine reisen, wenn konkrete Dinge zu besprechen wären.

CDU-Außenpolitiker Kiesewetter: Überfälliges Zeichen

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter bezeichnet eine mögliche Ukraine-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz als "längst überfälliges Zeichen der Solidarität". Dem Fernsehsender "Welt" sagte er, er hoffe, dass damit zwei weitere Botschaften verknüpft seien. Zum einen sollte es dabei um die Unterstützung des EU-Kandidatenstatus für die Ukraine gehen und zum anderen um die Bereitschaft, mit westlichen Waffen zu helfen.

dpa, AFP (aju)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 12. Juni 2022 | 06:00 Uhr

9 Kommentare

Professor Hans am 13.06.2022

Nachdem der Regiemchange in Afghanistan geführt durch Nato und USA voll gescheitert ist, ist der neue Hotspot für Politiker der anti Russland Allianz der Ausflug in die Ukraine. Wenn die letzten Steuermilliarden in Panzern angelegt sind und das ukrainische Volk in einem Stellungskrieg aufgerieben wurde wird der letzte Aufrüstungsbegeisterte in Deutschland zur Vernunft kommen.

Uborner am 13.06.2022

Scholz muß aufpassen sich nicht zu sehr von Merz treiben zu lassen. Ich hoffe das er weiterhin ein überlegter und ruhiger nicht populistischer Kanzler bleibt. Bisher hat er das recht gut hingekriegt - trotz oft böser und verlogener Meckerei aus der Opposition.

Germinator aus dem schoenen Erzgebirge am 13.06.2022

"Laut Medienberichterstattung herrscht dort erbarmungsloser Krieg, oder etwa nicht?"

Zumindest immer in den ersten Teilen der Nachrichten, im zweiten Teil zeigt man dann die Abgeordneten, die alles Mögliche versprechen.

Anscheinend haben die Vergessen, dass sie das nicht allein entscheiden können.

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