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Bundesweite AktionZehntausende bei gemeinsamem Klimastreik von Fridays for Future und Verdi

03. März 2023, 19:19 Uhr

An einem gemeinsamen Klimastreik von Fridays for Future und Verdi haben bundesweit Zehntausende Menschen teilgenommen. Die Veranstalter sprachen von mehr als 220.000 Teilnehmern. Auch in Mitteldeutschland beteiligten sich Tausende Menschen an Protestaktionen. Zeitgleich bestreikten gut 60.000 Verdi-Mitglieder bundesweit den ÖPNV.

Zehntausende Menschen haben in Deutschland für eine ökologische Verkehrswende, die rasche Absenkung der CO2-Emissionen und die Einhaltung der Pariser Klimaziele demonstriert. Erstmals fand der Klimastreik der Bewegung Fridays for Future in Deutschland gemeinsam mit einem Warnstreik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi statt.

Veranstaltungen in über 200 Orten

An den Aktionen in mehr als 200 Orten der Bundesrepublik nahmen nach Veranstalterangaben rund 220.000 Menschen teil. Allein in Berlin seien mehr als 18.000 Menschen unterwegs gewesen, in München gut 32.000 und in Hamburg mehr als 12.000.

Die Angaben der Polizei wichen teilweise deutlich von den Zahlen der Veranstalter ab. So meldete die Polizei in München nur 18.000 und in Hamburg 5.500 Teilnehmer. Für Berlin sprach die Polizei von mehreren Tausend Menschen.

60.000 Verdi-Mitglieder im Ausstand

Nach Angaben von Verdi legten bundesweit 60.000 Beschäftigte im Rahmen der Aktion die Arbeit nieder. Durch die Warnstreiks im Nahverkehr in mehreren Bundesländern wurde in vielen Regionen der ÖPNV lahmgelegt.

Fridays for Future und Verdi verlangten gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Nahverkehr, mehr Personal, bezahlbare Fahrkarten, einen Ausbau der Streckennetze und eine höhere Taktung. Die Dienstleistungsgewerkschaft hatte in der laufenden Tarifrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen für Freitag zu Warnstreiks in sechs Bundesländern aufgerufen.

Zudem forderte die Klimabewegung für Deutschland erneut einen Kohleausstieg bis 2030, 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 2035 sowie das sofortige Ende der Subventionen für fossile Energieträger und einen Ausbaustopp für Autobahnen. Zudem beklagte Fridays for Future, dass zurzeit in hohem Tempo LNG-Terminals zum Import von Fracking-Gas errichtet würden, während der Ausbau der erneuerbaren Energien immer noch stocke.

Klimaproteste auch in Mitteldeutschland

Auch aus Mitteldeutschland wurden Klimaproteste gemeldet. In Magdeburg folgten nach Angaben der Veranstalter etwa 1.100 Demonstranten dem Aufruf von Fridays for Future. In Halle gingen laut Veranstaltern 1.500 Menschen auf die Straße. In Dresden versammelten sich nach Polizeiangaben mehrere Tausend Teilnehmer zunächst zu einer Auftaktversammlung am Neumarkt, bevor sie anschließend durch die Stadt zogen.

Rund 400 Demonstranten haben in Erfurt für mehr Klimaschutz protestiert, in Eisenach protestierten rund 70 Menschen auf dem Karlsplatz für Klimaschutz und eine Verkehrswende. Sie fordern mehr und bessere ÖPNV-Angebote, vor allem außerhalb der Städte. Zudem verlangen sie mehr Radwege und im Gegenzug weniger Platz für den Autoverkehr. Mit einer kurzen Straßenblockade protestierten einige Fridays for Future-Demonstranten zudem gegen die – aus ihrer Sicht – "Kriminalisierung" von Anhängern der "Letzten Generation".

Am mittlerweile zwölften globalen Klimastreik von Fridays for Future beteiligten sich Menschen auf der ganzen Welt. So gingen auch viele Tausend Menschen in Neuseeland und in Österreich auf die Straße. Inspiriert wurden die Klima-Demos von der Schwedin Greta Thunberg, die sich im August 2018 als 15-Jährige erstmals zu einem "Schulstreik fürs Klima" vor das Parlament in Stockholm gesetzt hatte.

dpa/epd/AFP(dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 03. März 2023 | 18:00 Uhr