Menschen stehen bei einer Solidaritätskundgebung für die Letzte Generation vor dem Friedensengel.
Menschen unterstützen die Letzten Generation. Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Nach Razzia Letzte Generation setzt auf Demonstrationen statt Straßenblockaden

26. Mai 2023, 15:20 Uhr

Mehr Demonstrationen anstatt Straßenblockaden: Das planen die Aktivisten der Klimaschutz-Gruppe "Letzte Generation" nach den Razzia am Mittwoch. Derzeit laufen in 17 Städten die Vorbereitungen für Protestmärsche. Anders als zu Beginn der Woche wurden keine Straßenblockaden gemeldet.

Nach der Razzia in gegen Mitglieder der "Letzten Generation" setzt die Klima-Protestgruppe nun verstärkt auf Demonstrationen anstatt auf Straßenblockaden. Das Bündnis erklärte, die Durchsuchungen hätten alle hart getroffen. Aber man habe keine Angst. Die Gruppe rief ihre Unterstützer auf, sich Protestmärschen anzuschließen. Dazu liefen in 17 Städten die Vorbereitungen.

recap-Folge: "Letzte Generation": Wie radikal darf Protest sein?

Vereinte Nationen betonen Bedeutung von Klima-Aktivisten

Die Vereinten Nationen haben sich mit der Protestgruppe solidarisiert und hoben die Bedeutung von Klimaschützern und deren Aktionen hervor:"Klima-Aktivisten, angeführt von der moralischen Stimme junger Menschen, haben ihre Ziele auch in den dunkelsten Tagen weiterverfolgt. Sie müssen geschützt werden und wir brauchen sie jetzt mehr denn je", sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stephane Dujarric, der Deutschen Presse-Agentur in New York.

Zugleich betonte er aber, dass die Regierungen trotz des herrschenden Grundrechts auf friedliche Demonstrationen natürlich die Verantwortung, Gesetze durchzusetzen und die Sicherheit zu gewährleisten hätten. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz pocht auf der Einhaltung rechtsstaatlicher Regeln.

Razzia auch in Dresden und Magdeburg

Polizei und Staatsanwaltschaft waren am Mittwoch mit einer großangelegten Razzia in sieben Bundesländern gegen die Klimabewegung vorgegangen. Rund 170 Beamte durchsuchten 15 Wohnungen und Geschäftsräume, darunter auch zwei Objekte in Dresden und eins in Magdeburg.

Die Behörden werfen den Klimaaktivisten vor, eine kriminelle Vereinigung zu bilden beziehungsweise zu unterstützen. Die Gruppe kritisierte die Durchsuchungen und bestritt, eine kriminelle Vereinigung zu sein. Sprecherin Aimée van Baalen sagte, die Gruppe bereichere sich nicht, alle Strukturen lägen offen.

Unterstützer der Klimaprotestler riefen zu Gegenprotesten auf. In Leipzig haben etwa 200 Menschen gegen die Razzia demonstriert. Das Bündnis Fridays for Future hatte zu der Solidaritätsbekundung mit den Klimaaktivisten aufgerufen.

MDR (lmb)/dpa

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