Elf Milliarden Euro Krankenkassen geben immer mehr für medizinische Hilfsmittel aus
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17. August 2024, 10:57 Uhr
Rund elf Milliarden Euro zahlten die gesetzlichen Krankenkassen laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr für medizinische Hilfsmittel wie Hörhilfen, Prothesen und Rollatoren. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Kosten damit um elf Prozent an. Patienten selbst zahlten zudem 982 Millionen Euro Mehrkosten für Extras.
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland geben immer mehr Geld für medizinische Hilfsmittel wie Prothesen oder Rollatoren aus. Das berichtet die Funke Mediengruppe und beruft sich dabei auf eine Mehrkostenabrechnung des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen GKV.
Elf Milliarden Euro für 32 Millionen Hilfsmittel
Dem Funke-Bericht zufolge zahlten die Kassen im vergangenen Jahr rund elf Milliarden Euro für insgesamt 32 Millionen Hilfsmittel für ihre Versicherten. Damit seien die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent gestiegen, während es neun Prozent mehr Versorgungsfälle gegeben habe. Das meiste Geld sei für Hörhilfen (1,3 Milliarden Euro), Inhalations- und Atemgeräte (1,2 Milliarden Euro), Messgeräte (972 Millionen Euro) sowie Orthesen/Schienen (971 Millionen Euro) ausgegeben worden.
Die Patienten selbst zahlten zudem 982 Millionen Euro Mehrkosten für Extras. Wie die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, den Funke-Zeitungen sagte, entschieden sich etwa 20 Prozent der Kassenpatienten (etwa 6,6 Millionen) für ein Hilfsmittel, für das sie eigene Mehrkosten in Kauf nahmen. Dabei mussten sie im Durchschnitt 149 Euro aus eigener Tasche bezahlen.
Höchste Mehrkosten für Hörhilfen
Die höchsten Mehrkosten fielen den Angaben zufolge bei Hörhilfen an. Im Durchschnitt zahlten Patienten 1.505 Euro je Hörgerät dazu, insgesamt gut 600 Millionen Euro. Danach folgten Augenprothesen – wie künstliche Augäpfel – mit durchschnittlich 504 Euro. Für Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen zahlten Patienten im Schnitt 171 Euro dazu. Für Gehhilfen wie Stöcke, Rollstühle, Krücken oder Rollatoren legten Versicherte durchschnittlich 177 Euro dazu, für Beinprothesen 57 Euro und für Bandagen 22 Euro.
Die GKV-Chefin bezweifelte jedoch, ob alle Mehrkosten gerechtfertigt sind und eine bessere Versorgung bringen. Sie empfiehlt allen Kassenpatienten, sich immer zuerst die kostenfreie Variante eines Hilfsmittels zeigen zu lassen.
KNA/epd (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. August 2024 | 07:00 Uhr