Die Fassaden von Altbauten und Neubauten.
Ohne die Mietpreisbremse könnten die Mieten vielerorts explodieren, warnt der Mieterbund. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Kalaene

Hohe Mieten Deutscher Mieterbund warnt vor Auslaufen der Mietpreisbremse

28. November 2024, 15:34 Uhr

Der Deutsche Mieterbund hat vor einem Auslaufen der Mietpreisbremse gewarnt. Präsident Lukas Siebenkotten sagte, ohne Mietpreisbremse würden die Mieten bei Wiedervermietung in die Höhe schießen. Die Mietpreisbremse läuft spätestens Ende kommenden Jahres aus. Nach dem Bruch der Ampelkoalition wird eine Verlängerung immer unwahrscheinlicher.

  • Mieterbund: Folgen für Mieter wären bei Ende der Mietpreisbremse enorm
  • Die Bundesregierung aus SPD, Grüne und FDP wollte Mietpreisbremse laut Koalitionsvertrag verlängern.

Der Deutsche Mieterbund warnt vor unkalkulierbaren Folgen bei einem Auslaufen der Mietpreisbremse. "Ohne Mietpreisbremse werden die Wiedervermietungsmieten in die Höhe schießen, da es keine wirksame Deckelung mehr geben würde. Mieten von durchschnittlich 17 Euro pro Quadratmeter und mehr werden dann normal sein", teilte der Präsident des Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten, mit.

In einem Brief an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages forderte der Mieterbund die zeitnahe Verlängerung der Mietpreisbremse. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sowie der Oberbürgermeister von München, Dieter Reiter (SPD), schlossen sich den Forderungen an.

Zukunft der Mietpreisbremse ungewiss

Die Mietpreisbremse läuft spätestens Ende 2025 in den Bundesländern aus – zunächst in Berlin am 31. Mai. Sie sorgt in angespannten Wohnungsmärkten dafür, dass die Miete bei Abschluss eines neuen Mietvertrags im Grundsatz nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Nach dem Bruch der Ampelkoalition wird eine Verlängerung immer unwahrscheinlicher.

Siebenkotten sagte: "Dieses Instrument auslaufen zu lassen, ohne zeitgleich ausreichend bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können, wäre in höchstem Maße unvernünftig." Nach Angaben des Deutschen Mieterbunds gilt die Mietpreisbremse aktuell in 13 von 16 Bundesländern und in insgesamt 410 Gemeinden. Nur im Saarland, in Sachsen-Anhalt und in Schleswig-Holstein kommt die Verordnung derzeit nicht zum Tragen.

dpa(jst)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 28. November 2024 | 08:30 Uhr

15 Kommentare

Martyn_Petrowitsch vor 3 Tagen

"Ausserdem wuchs die Zahl der Sozialwohnungen."

Da ist der kausale Zusammenhang zu den berechtigten.


"HH hat "richtig" gewählt"


Na, wenn es in HH so viele gibt, ist das nicht gerade ein Aushängeschild für HH!

Ob man da richtig gewählt hat?

Thommi Tulpe vor 3 Tagen

Der "Witz" ist, dass ich selber Hausbesitzer bin, gegenwärtig zwei Wohnungen vermiete, eigentlich fünf Wohnungen, eine Gaststätte, zwei Räumlichkeiten für Feierlichkeiten vermieten könnte. Mein mir von meinem verstorbenen Vater vererbtes "Häuschen" steht nur leider nicht in meiner Heimatstadt, aus der ich nicht weg will, sondern im zweitlangweiligsten Ort, den ich auf dieser Welt kenne - dummerweise auch noch ausgerechnet im blaubraun-freundlichen Thüringen.
Zu allem Übel würde ich für das Geld, was ich eventuell bei Veräußerung dieses "Häuschens" erzielen würde, in meiner Heimatstadt nicht einmal eine Zwei-Zimmer-Eigentumswohnung kaufen können.

Wessi vor 4 Tagen

Da bin doch froh @ Thommi Tulpe, daß es bei mir so viele Genossenschaften gibt (135.000 Wohnungen) und die städtische Wohnungsbaugen. wurde nicht verkauft (140.000 Whg.),die Mietpreisbremse wirkt zudem positiv.Ausserdem wuchs die Zahl der Sozialwohnungen.HH hat "richtig" gewählt.In einem Bezirk (ca. 276.000 EW.) bekommt die Vonovia keinen Fuß mehr auf den Boden.Mieter und Politik wehren sich erfolgreich, so wurde Baugrund neu ausgeschrieben, damit die dort nicht bauen!

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