Gasflamme und Heizungsventil
Auf viele Eigentümer und Mieter könnten vom Jahr 2027 an starke Steigerungen der Heizkosten zukommen. Bildrechte: IMAGO/Wolfilser

Heizkosten Studie zu Öl und Gas: Eigentümern und Mietern drohen 2027 höhere Kosten

26. September 2024, 16:21 Uhr

Das Heizen mit Öl und Gas wird ab 2027 deutlich teurer. Davon geht das Münchner Forschungsinstitut für Wärmeschutz aus. Hintergrund ist die Einführung eines europäischen Emissionshandels für Brennstoffe.

Auf Haushalte könnten vom Jahr 2027 an starke Kostensteigerungen zukommen. Grund ist eine Reform bei der CO2-Bepreisung. Die Einführung eines europäischen Emissionshandels für Brennstoffe könnte "finanziell folgenschwere Auswirkungen" für Gebäudeeigentümer und Mieter haben, ergab eine Studie des Münchner Forschungsinstituts für Wärmeschutz. Das gelte vor allem für energetisch schlechte Gebäude.

Forschungsinstitut: 75 Prozent der Gebäude mit Öl oder Gas beheizt

Der Leiter des Instituts, Andreas Holm, sagte MDR AKTUELL, 75 Prozent aller Gebäude in Deutschland würden mit Öl oder Gas beheizt. In drei Jahren müsse für jede verbrannte Tonne Öl und Gas ein Verschmutzungs-Zertifikat gekauft werden. Schon jetzt sei absehbar, dass die Zertifikate nicht ausreichten und deshalb teuer würden. Zusätzlicher Kostenfaktor sei die schlechte Energieeffizienz vieler Gebäude.

ILLUSTRATION - Ein Heizungsthermostat liegt auf der Heizkostenabrechnung und Euro-Geldscheinen. 4 min
Bildrechte: picture alliance / ZB | Jens Büttner

"Der energetisch schlechte Zustand vieler Gebäude in Deutschland wird sich ab 2027 neuerdings rächen", sagte auch Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle. Auf viele Eigentümer und Mieter würden hohe Mehrkosten zukommen, weil Fassade, Dach und Fenster veraltet seien.

Im schlechtesten Fall seien dies viele Tausend Euro pro Jahr. Es sei dringend eine neue Sanierungsoffensive in Deutschland notwendig, um die Bevölkerung vor erheblichen Zusatzbelastungen zu schützen. Die Bundesregierung müsse die Anreize für Maßnahmen, die den Energiebedarf von Gebäuden reduzieren, wieder ins Zentrum rücken.

CO2-Bepreisung steigt im kommenden Jahr

Im Gebäude- sowie Verkehrsbereich gilt derzeit eine nationale CO2-Bepreisung. Der CO2-Preis von derzeit 45 Euro pro Tonne steigt im kommenden Jahr auf 55 Euro. Ab 2026 beginnt dann ein Emissionshandel mit einem festgelegten Preiskorridor - dieser sieht einen Mindestpreis von 55 Euro für ein sogenanntes Emissionszertifikat und einen Höchstpreis von 65 Euro vor. Der nationale Emissionshandel soll 2027 in einen europäischen Emissionshandel für Gebäude und Verkehr überführt werden.

MDR/dpa (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. September 2024 | 15:00 Uhr

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