Nach FIFA-Entscheidung REWE stoppt Kooperation mit dem DFB wegen "OneLove"-Verbot

22. November 2022, 14:09 Uhr

Der Handelsriese REWE beendet seine Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund. Als Grund gab das Kölner Unternehmen die FIFA-Entscheidung zum Verbot der "One-Love"-Armbinde an. REWE-Chef Souque sprach von einem Skandal.

Der Handelsriese REWE beendet wegen des FIFA-Verbots der "One-Love"-Armbinde bei der Fußball-WM in Katar ab sofort die Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund. Wie das Kölner Unternehmen mitteilte, will man sich in aller Deutlichkeit von der Entscheidung und den Äußerungen von FIFA-Präsident Gianni Infantino distanzieren. Deshalb werde man auf die Werberechte aus dem bestehenden Vertrag mit dem DFB insbesondere im Kontext der Weltmeisterschaft verzichten.

"Skandalöse Haltung der FIFA nicht akzeptabel"

REWE-Konzernchef Lionel Souque erklärte dazu: "Wir stehen ein für Diversität - und auch Fußball ist Diversität. Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel." Diese Haltung verteidige der Handels- und Touristikkonzern auch gegen mögliche Widerstände, betonte Souque.

Der DFB hatte am Montag mitgeteilt, dass Kapitän Manuel Neuer bei der Fußball-WM in Katar entgegen der ursprünglichen Planung doch nicht mit der "One-Love"-Kapitänsbinde auflaufen wird. Dazu entschieden sich der DFB und die anderen sieben beteiligten europäischen Verbände wegen angedrohter FIFA-Sanktionen. Die FIFA hatte jedem Spieler mit einer Gelben Karte gedroht, sollte er die Armbinde tragen.

Auslaufender Vertrag sofort "ruhend" gestellt

REWE hatte bereits im Oktober dem DFB mitgeteilt, den langjährigen Partnerschaftsvertrag nicht weiterzuführen - damals noch ohne inhaltliche Verbindung zur Weltmeisterschaft. Nach den aktuellen Entscheidungen der FIFA stelle der Konzern den Vertrag mit dem DFB aber ab sofort ruhend und verzichte auf Werberechte, ließ der Kölner Handelsriese verlauten. Dies habe das Unternehmen dem DFB bereits mitgeteilt.

Das bei REWE derzeit erhältliche Sammelalbum werde ab sofort gratis abgegeben, die Kosten dafür trage das Unternehmen, kündigte der Handelsriese weiter an. Die bisherigen Erträge des Albums werde REWE nach Ablauf der Promotion vollständig spenden.

dpa/AFP/Reuters (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 22. November 2022 | 12:00 Uhr

Mehr aus Politik

Mehr aus Deutschland

Erich Schmidt-Eeenboom 4 min
Bildrechte: picture alliance/Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild/ZB