Bundestags-Vizepräsident SPD-Politiker Thomas Oppermann gestorben

26. Oktober 2020, 13:57 Uhr

Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Sein Tod sorgte in der SPD und über die Partei hinaus für Bestürzung. Auch Bundeskanzlerin Merkel und Bundestagspräsident Schäuble sprachen ihr Beileid aus.

Der SPD-Politiker Thomas Oppermann ist tot. Das bestätigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bei Twitter. Heil schrieb, die Nachricht vom plötzlichen Tod seines Kollegen erfülle ihn mit tiefer Trauer. Oppermann habe sich mit Leidenschaft und Verstand um Deutschland und die Sozialdemokratie verdient gemacht. Oppermann war seit 2017 Vizepräsident des Deutschen Bundestags. Er wurde 66 Jahre alt.

SPD-Chef erschüttert

Auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans reagierte erschüttert auf die Nachricht vom Tode Oppermanns. Er twitterte, es sei ein "schwerer Schock für uns alle".

Vize-Kanzler Olaf Scholz erklärte, Oppermann sei ein Freund gewesen. Deutschland verliere einen versierten Politiker, der Bundestag einen herausragenden Vizepräsidenten und die SPD einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen.

Kurz vor TV-Schalte zusammengebrochen

Das ZDF bestätigte inzwischen, dass Oppermann am Sonntagabend aus Göttingen live zur Sendung "Berlin direkt" zugeschaltet werden sollte. Kurz vor der Schalte sei Oppermann plötzlich zusammengebrochen. ZDF-Mitarbeiter vor Ort hätten sofort den Rettungsdienst alarmiert. Oppermann sei dann in die Universitätsklinik Göttingen gebracht worden. Dort starb er.

Merkel und Schäuble zeigen sich bestürzt

Bundeskanzlerin Angela Merkel teilte mit, sie sei bestürzt und traurig über den viel zu frühen Tod von Thomas Oppermann. Sie habe ihn über viele Jahre als "verlässlichen und fairen sozialdemokratischen Partner in großen Koalitionen geschätzt". Als Vizepräsident des Bundestags habe er sich "in turbulenter Zeit um unser Parlament verdient gemacht".

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble erklärte, die Nachricht von Oppermanns Tod bewege ihn sehr. Er werde ihn als Vollblut-Parlamentarier in Erinnerung behalten. In seinen 15 Jahren im Bundestag habe sich Oppermann als langjähriger Parlamentarischer Geschäftsführer und Vorsitzender seiner Fraktion genauso auf den leidenschaftlich geführten Schlagabtausch verstanden, wie er in seinem Amt als Vizepräsident auf die Wahrung der Würde des Hauses bedacht gewesen sei.

Rückzug aus Bundestag angekündigt

Oppermann hatte seine politische Karriere im Jahr 1980 begonnen. Bevor er in den Bundestag einzog, war er in der niedersächsischen Landespolitik aktiv und unter anderem Wissenschaftsminister. Seit 2005 saß Oppermann im Bundestag. Von 2013 bis 2017 war er Fraktionsvorsitzender der SPD. Im August dieses Jahres hatte er angekündigt, nach Ablauf der Legislaturperiode nicht wieder für den Bundestag zu kandidieren.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. Oktober 2020 | 08:00 Uhr

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