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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchen den Anschlagsort in Halle. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Angriff auf SynagogeSteinmeier und Seehofer besuchen Anschlagsort in Halle

10. Oktober 2019, 09:24 Uhr

Am Mittwoch hat ein Schwerbewaffneter in Halle die Synagoge angegriffen und zwei Menschen erschossen. Bundespräsident Steinmeier, der am Mittwoch zu Solidarität mit jüdischen Mitbürgern aufgerufen hatte, hat nun die jüdische Gemeinde von Halle besucht. Auch Innenminister Seehofer legte Blumen nieder. Er versprach mehr Schutz für jüdische Einrichtungen.

Nach den tödlichen Schüssen und einem Angriff auf eine Synagoge hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Anschlagsort besucht. Gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff trug er einen Kranz zur Synagoge. "Dieser Tag ist ein Tag der Scham und der Schande", sagte er am Tatort. Einen solchen feigen Anschlag zu verurteilen, reiche nicht. "Es muss klar sein, dass der Staat Verantwortung übernimmt für jüdisches Leben, für die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland."

"Die Geschichte mahnt uns, die Gegenwart fordert uns."

Steinmeier forderte die gesamte Gesellschaft auf, eine "klare, eine entschiedene Haltung der Solidarität mit den jüdischen Mitmenschen in unserem Land" zu zeigen. Solidarität mit Juden sei aber nicht nur nach Ereignissen wie dem Anschlag mit zwei Toten notwendig. "Die Geschichte mahnt uns, die Gegenwart fordert uns", sagte er. Wer jetzt noch einen Funken Verständnis für Rechtsextremismus und Rassenhass zeige, wer Hass schüre, wer politisch motivierte Gewalt gegen Andersdenkende und Andersgläubige rechtfertige, der mache sich mitschuldig.

Seehofer verspricht besseren Schutz

Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigte auf einer Pressekonferenz in Halle dauerhaft besseren Schutz jüdischer Einrichtungen in ganz Deutschland an. Seehofer sagte, jüdische Einrichtungen müssten besser geschützt werden. Dies werde ab sofort, nachhaltig und dauerhaft geschehen.

Seehofer versprach, die Bundesregierung werde alles tun, dass Juden in Deutschland ohne Bedrohung und Angst leben könnten. Er erklärte, Deutschland habe der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg einen Schwur abgegeben: "Nie wieder." Gesprächen und Worten müssten nun praktische Taten folgen, damit Deutschland seinem Schwur gerecht werde.

Bedrohung durch Rechtsextremismus sehr hoch

Den Angriff auf die Hallenser Synagoge bezeichnete Seehofer als brutales Verbrechen und eine Schande für Deutschland. Bei der Geschichte dürfe so etwas in Deutschland eigentlich nicht passieren.

Seehofer erklärte, schon seit Längerem sei die Bedrohungslage durch Antisemitismus, Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus in Deutschland sehr hoch. Auch die Gewaltbereitschaft und Waffenaffinität in diesen Bereichen seien sehr hoch. Neben dem islamistischen Terror sei dies die zentrale Herausforderung für unser Land.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 10. Oktober 2019 | 08:30 Uhr

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