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Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Autozulieferer in der KriseBosch kürzt Arbeitszeit der Beschäftigten in Deutschland

23. November 2024, 15:42 Uhr

Die Autobranche in Deutschland steckt in einer tiefen Krise. Das trifft vor allem Zulieferer-Firmen, nun auch Bosch. Der Abbau Tausender Stellen ist geplant. Zudem setzt das Unternehmen bei der Senkung der Personalkosten auf eine kürzere Wochenarbeitszeit.

Der Zulieferer Bosch setzt bei der Senkung der Personalkosten auf eine kürzere Wochenarbeitszeit. Wie das Unternehmen bestätigte, sind davon rund 10.000 Mitarbeiter in Deutschland betroffen, darunter an den Standorten Abstatt, Holzkirchen, Stuttgart-Feuerbach, Schwieberdingen, Hildesheim, Schwäbisch Gmünd. Das Werk im thüringischen Eisenach wird von der Maßnahme aber ausgenommen.

Bosch zufolge arbeiten die Beschäftigten derzeit noch 38 bis 40 Stunden die Woche. Mit der Arbeitszeit-Verkürzung verringert sich ihr Gehalt. Gestern hatte Bosch bereits angekündigt, 5.500 Stellen zu streichen, die meisten in Deutschland.

Deutschlands Autobranche in der Krise

Kritik an dem Vorgehen kam vom Betriebsratschef der Zuliefersparte, Frank Sell, der zugleich stellvertretender Aufsichtsratschef des Stiftungsunternehmens ist. "Durch den einseitigen Eingriff des Unternehmens in das Entgelt der Beschäftigten haben wir zudem einen neuen Tiefpunkt unserer Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung erreicht", teilte Sell mit. Damit werde der soziale Frieden im Unternehmen aufs Spiel gesetzt.

Bosch plant mehr Stellen zu streichen als bislang bekannt. In den kommenden Jahren gibt es einen weiteren "Anpassungsbedarf" von weltweit bis zu 5.550 Stellen, wie das Unternehmen jüngst mitteilte. Mehr als zwei Drittel davon – insgesamt 3.800 Jobs – sollen in Deutschland wegfallen.

Die Krise in der Autobranche trifft viele Zulieferbetriebe besonders hat, auch in Mitteldeutschland. Aufgrund von fehlenden Aufträgen planen Firmen Stellen abzubauen, um Kosten zu sparen.

dpa/Reuters (lmb)

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