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Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Ronny Hartmann

Porträt zur BundestagswahlKaramba Diaby (SPD): "Grundrente und Mindestlohn bedeuten Respekt"

10. September 2021, 12:00 Uhr

In dieser Woche stellt MDR SACHSEN-ANHALT die Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl vor. Für die SPD in Sachsen-Anhalt geht Karamba Diaby an den Start. Er will, dass die Lebensleistung der Menschen in Ostdeutschland anerkannt wird. Seine Partei fordert zudem Klimaschutz "mit Augenmaß" und eine Krankenversicherung, in die alle einzahlen.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Er wolle eine "Gesellschaft des Respekts", sagt Karamba Diaby. Für den SPD-Politiker ist das ein Lebensthema. Vor seiner Wahl in den Bundestag saß er drei Jahre lang dem Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat vor. Heute geht es ihm vor allem um den Respekt vor der Lebensleistung der Menschen im Osten Deutschlands. Die SPD habe deshalb eine Grundrente eingeführt und fordere nun einen Mindestlohn von 12 Euro die Stunde.

Das ist Karamba Diaby

Karamba Diaby sitzt seit 2013 für die SPD im Bundestag. Er war der erste Schwarze Abgeordnete dort, der in Afrika geboren wurde. Aktuell vertritt er seine Fraktion im Bildungs- und Forschungsausschuss. Der gebürtige Senegalese, Jahrgang 1961, kam vor der Wende mit einem Stipendium nach Halle. Diaby ist studierter Chemiker und Geoökologe.

Ein anderes wichtiges Thema ist für ihn der Klimaschutz. Das zeigt sich auch bei einem Wahlkampftermin in Halle. Diaby hilft an diesem Tag an einer Tankstelle aus. Die Jobs hier seien sicher, sagt er. Klimaschutz solle bestimmt umgesetzt werden, aber "keine Revolution sein". Das biete Chancen, gerade für Sachsen-Anhalt.

Das Land sei bei erneuerbaren Energien stets Vorreiter gewesen, so Diaby. Nun will seine Partei, dass bis 2040 sämtlicher Strom in Deutschland aus erneuerbaren Quellen kommt, produziert vor allem in Sachsen-Anhalt. "Wir können ein Job-Motor werden", sagt der Bundestagsabgeordnete.

Diaby will "Zwei-Klassen-Medizin" verhindern

Aus dem SPD-Programm hebt Diaby zudem die Themen Bildung und Digitalisierung vor. Bei Letzterer will er Deutschland bis 2030 zur Weltspitze aufschließen lassen. In der Gesundheitspolitik setzt er auf eine Bürgerversicherung, in die auch bislang privat Versicherte einzahlen würden. So soll eine "Zwei-Klassen-Medizin" verhindert werden. Außerdem solle die Krankenhaus- und Notfallversorgung wieder für jeden erreichbar werden – egal, wo man lebt.

Mit welchen Parteien seine SPD das nach der Wahl umsetzen soll, darauf will sich Karamba Diaby nicht festlegen. Für Koalitionsfragen sei es noch zu früh, so der Hallenser.

Die Spitzenkandidierenden der großen Parteien im Porträt

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der Berichterstattung des MDR über die Bundestagswahl 2021. In dieser Woche stellen wir Ihnen jeden Tag einen Spitzenkandidaten bzw. eine -kandidatin für Sachsen-Anhalt vor:

Montag, 6. September: Steffi Lemke (Bündnis 90/Grüne)
Dienstag, 7. September:
Martin Reichardt (AfD)
Mittwoch, 8. September:
Marcus Faber (FDP)
Donnerstag, 9. September:
Jan Korte (Die Linke)
Freitag, 10. September: Karamba Diaby (SPD)
Samstag, 11. September: Heike Brehmer (CDU)


Das Porträt hören Sie jeweils um 9:20 Uhr bei MDR SACHSEN-ANHALT – das Radio wie wir, die Wahlziele dann um 12 Uhr.

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Quelle: MDR/Ronald Neuschulz/Thomas Vorreyer

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 10. September 2021 | 09:20 Uhr