Kleinparteien im Kurzporträt Das will die Partei Die PARTEI
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10. Februar 2025, 08:15 Uhr
Am 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt. Neben den Parteien, die bereits im Bundestag oder in einem Landtag vertreten sind, bewerben sich auch kleinere Parteien und politische Vereinigungen. Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative – kurz Die PARTEI – wird oft als "Satirepartei" bezeichnet. Mit Ironie und schwarzem Humor vertritt sie ernsthafte Ziele.
Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) wurde 2004 von Mitarbeitern des Satiremagazins "Titanic" gegründet. Die PARTEI nutzt Satire im Wahlkampf, parodiert unter anderem das Auftreten anderer Parteien.
Ehrliches Arschloch als Kanzlerkandidat
Satirisch antwortet der stellvertretende Bundesvorsitzende Tom Rodig MDR AKTUELL auf die Frage nach dem Hauptanliegen der Partei im aktuellen Bundestagswahlkampf: "Eins ist sicher: der nächste Kanzler ist ein Arschloch. Darum haben wir den Arbeiter, Raucher und Biertrinker Dominik Harapat als Kanzlerkandidaten aufgestellt. Der ist auch ein Arschloch, aber er steht wenigstens ganz offen dazu."
Außenpolitik: Palästinenser auf die Krim
Auch ihre außenpolitischen Ziele verpackt PARTEI-Vize Rodig ironisch: "Alle reden vom Krieg, wir machen ihn. Das ist Zeitgeist. Das ist – Zitat Annalena Baerbock – feministische Aufrüstungspolitik. Gerade in Zeiten des fossilen Macho-Gehabes eines Friedrich Merz ist das absolut konsequent. Im Übrigen lösen wir gleich mehrere Kriege als ehrliche Makler. Zum Beispiel wollen wir, dass die Palästinenser einfach die Krim bekommen."
Für Mauern in Deutschland, nicht an den Grenzen Europas
Auch auf die Frage nach der Migrationspolitik hat die PARTEI eine satirische Antwort. Rodig sagt, "Deutschland darf nicht mehr Geflüchtete aufnehmen als das Mittelmeer. Wir finden, der Fokus auf die Festung Europa ist gänzlich falsch. Das soll nur vom eigentlichen Problem ablenken: die deutsche Einheit. Wenn wir in Europa schon Mauern bauen, dann bitte nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen den Deutschen."
Die Idee einer Europäischen Union hält Rodig für eine feine Sache: "60 Jahre ohne Weltkrieg, bis jetzt, ist ja auch ganz nett. Aber dieses Bürokratiemonster, das selbst die Sowjetunion in den Schatten stellt, muss dringend revolutioniert werden. Ein erster Schritt wäre: Betonfrisuren-Uschi von der Leyen braun anmalen und ins Mittelmeer abschieben. Dann kann sie endlich die Grenzschützer von Frontex von ihrer besten Seite kennenlernen."
Klimaschutz: Elon Musk und Co. auf den Mars schießen
Zum Klimaschutz sagt Rodig: "Der Planet Erde ist am Ende. Die Meere steigen über die Deiche, die Viecher sterben überall. Zauberland, also Hollywood ist gerade so nicht abgebrannt." Rodig fordert die Ausbürgerung der Hauptverursacher des Klimawandels. Die sollten einfach einen anderen Planeten zerstören: "Wir wollen die Tech-Bros und die Fossilbrennstoff-Magnaten auf den Mars schießen. Dort sollen sie CO2 produzieren. Dann hat der Mars in tausend Jahren auch eine Atmosphäre und wir sind die Deppen los. Win-Win-Win."
Auch die Finanzen sind der PARTEI wichtig. Rodig sieht das so: "Wir gehen natürlich dahin, wo das Geld liegt. Neulich hat Oxfam berichtet, dass es mittlerweile 1.400 Milliardäre auf der Welt gibt. Das finden wir schlimm, schon allein, weil von uns niemand einer ist."
Am 23. Februar steht Die PARTEI in Sachsen und Sachsen-Anhalt zur Wahl, in Thüringen erscheint sie nicht auf den Stimmzetteln.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Februar 2025 | 09:16 Uhr