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Besonders in Sachsen-Anhalt wurden dieses Jahr Katalysatoren aus Autos gestohlen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ina Fassbender

Wertvolle RohstoffeADAC verzeichnet Zunahme von Katalysatoren-Diebstählen

19. Oktober 2022, 05:00 Uhr

In Zeiten von knappen Rohstoffen meldet der ADAC ein bundesweit hohes Niveau von gestohlenen Autokatalysatoren. Das LKA Sachsen-Anhalt hat ebenfalls erschreckend hohe Zahlen. Die Diebe haben es auf Rohstoffe wie Platin, Palladium und Rhodium abgesehen. Betroffen sind besonders häufig ältere Auto-Modelle.

2021 waren es knapp 1.000 Fälle und in diesem Jahr scheint sich der Trend fortzusetzen. Das Wertvolle an den Katalysatoren sind die Stoffe, aus denen sie gemacht sind, erklärt ADAC-Sprecherin Katja Legner: "Die Edelmetalle Platin, Palladium und Rhodium sind die begehrten Rohstoffe darin. Die werden recycelt und auf dem Markt kann man damit gut mehrere hundert Euro erlösen."

Die Täterinnen und Täter würden die Autos aufbocken und den Katalysator innerhalb kürzester Zeit abbauen, erklärt Legner: "Gerade ältere Autos haben den Katalysator leicht zugänglich in der Mitte des Wagenbogens verbaut. Bei neueren PKW ist das deutlich schwerer zu machen. Da ist der Katalysator sehr nah am Motor verbaut und da wird es für die Diebe sehr schwer, ran zu kommen."

Sachsen-Anhalt: 40-mal so viele Diebstähle wie noch vor vier Jahren

Besonders betroffen seien ältere Opel Astras, Toyota Prius und VW Polos. Dass Katalysatoren eher aus älteren PKW gestohlen werden als aus neueren Modellen, bestätigt auch die Kriminalstatistik aus Sachsen-Anhalt. Laut Landeskriminalamt haben die Fälle in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Gab es 2018 nur zehn Fälle von Katalysator-Diebstählen in Sachsen-Anhalt, waren es 2021 schon über 400. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres seien es bereits mehr als 300 Fälle gewesen.

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In Sachsen kann das Landeskriminalamt keine akute Zunahme der Fälle feststellen. Sprecher Tom Bernhardt weist aber darauf hin: "Der Diebstahl von Katalysatoren beschäftigt die Polizei und natürlich die geschädigten Eigentümer schon seit vielen Jahren. De facto seit es Katalysatoren gibt."

Auch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe kann aktuell keine Zunahme beim Katalysatoren-Klau feststellen. Weder beim Bundesverband noch bei den Landesverbänden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen häufen sich aktuell die Meldungen von solchen Fällen.

ADAC empfiehlt Alarmanlagen mit Neigungsmelder

Autobesitzern empfiehlt Katja Legner vom ADAC Alarmanlagen mit Neigungsmelder, die den Diebstahl erkennen. Zudem gebe es spezielle Diebstahlsicherungen am Katalysator. Ist der Katalysator doch weg, dann rät Legner: "Zunächst mal natürlich eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Dann die Versicherung informieren und prüfen, ob der Katalysator-Diebstahl von der Kasko-Versicherung abgedeckt ist."

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Wurde der Katalysator gestohlen, falle das durch ein lautes Geräusch beim Einschalten des Motors sofort auf, sagt Legner. Das Fahrzeug müsse dann zu einer Werkstatt transportiert werden. Fahren dürfe man es nicht mehr.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 19. Oktober 2022 | 06:00 Uhr

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