Breitbandausbau Verband: Bund wird Glasfaser-Ziel verfehlen
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10. September 2024, 19:17 Uhr
Während immer mehr Haushalte einen Glasfaseranschluss bekommen, verliert der Ausbau in der Fläche einer neuen Analyse zufolge an Tempo. Der Bund dürfte demnach das Ausbauziel für 2030 klar verfehlen.
- Bund wird Ausbauziel voraussichtlich verfehlen.
- Glasfaserausbau verliert an Tempo.
- Die Zahl der direkten Anschlüsse hingegen wächst.
Bis 2030 soll die Glasfaser-Infrastruktur in Deutschland flächendeckend ausgebaut sein. Dieses Ziel wird der Bund einer aktuellen Untersuchung zufolge jedoch voraussichtlich verfehlen. Demnach schreitet der Ausbau in der Fläche zwar voran, doch er verliert an Tempo, wie aus der Marktanalyse hervorgeht, die der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) vorgestellt hat. In dem Verband sind die Wettbewerber der Deutschen Telekom organisiert.
Glasfaserausbau verliert an Tempo
Der Analyse zufolge lag die Glasfaser-Ausbauquote im Juni 2024 mit knapp 20 Millionen Anschlüssen bei rund 43 Prozent. Das waren rund 15 Prozent mehr Anschlüsse als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Zwischen Juni 2022 und Juni 2023 war diese Zahl noch um rund 36 Prozent gestiegen. Die Quote bezieht sich auf Straßenzüge, in denen die Kabel für schnelles Internet bereits verlegt wurden, ohne direkten Anschluss an die Haushalte.
Das abnehmende Tempo ist aus Sicht von Breko-Präsident Norbert Westfal ein Frühindikator, der sich auf die politischen Ausbauziele auswirkte. "Laut unserer Prognose wird Deutschland das Ziel von Glasfaseranschlüssen für die Hälfte der Haushalte bis 2025 erreichen", betonte er. Doch die flächendeckende Versorgung bis 2030 ist demnach nicht in Sicht. Den Prognosen des Verbands zufolge ist bis dahin lediglich eine Ausbauquote zwischen 76 und 86 Prozent realistisch.
Zahl der direkten Anschlüsse steigt schneller
Während das Ausbautempo in der Fläche abnimmt, wächst die Zahl der direkt angeschlossenen Haushalte, Unternehmen und Behörden schneller. Im Juni 2024 waren demnach rund 10,5 Millionen Haushalte direkt ans Glasfasernetz angeschlossen. Das waren rund 18 Prozent mehr als im Juni 2023. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der Anstieg bei lediglich 3,5 Prozent. Um in der Fläche wieder zuzulegen, brauche es eine politische Kurskorrektur, fordert der Verband. "Insbesondere fordern wir von der Bundesnetzagentur ein Konzept für einen wettbewerbskonformen Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze", teilte der Breko mit.
AFP, dpa (nvm)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sachsenspiegel | 05. September 2024 | 19:00 Uhr
Sventblau vor 4 Wochen
Ich verstehe nicht, warum der Staat den Unternehmen keine verbindliche Ziele vorgibt. Während in der Stadt die Anbieter mit Lockangeboten um die Gunst der Kunden werben, wird auf dem Land nix getan. Es kann nicht sein, dass hier der Staat keine Vorgaben mit harten Strafen ins Gesetz schreibt
theobaldbolger vor 3 Wochen
Bis 2018 sollte es einen flächendeckenden Breitbandausbau geben.
theobaldbolger vor 3 Wochen
Der Markt regelt das schon.