Energiekrise Bundesnetzagentur schlägt strategische Gasreserve vor

31. Januar 2023, 16:55 Uhr

Die Gasspeicher in Deutschland sind wegen des milden Winters zu etwa 80 Prozent gefüllt. Wie die Lage in diesem Jahr sein wird, ist aber noch nicht abzusehen. Deshalb hat der Vorsitzende der Bundesnetzagentur eine sogenannte strategische Gasreserve für Deutschland ins Gespräch gebracht.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat vorgeschlagen, dass Deutschland eine sogenannte strategische Gasreserve anlegt. Das sagte er am Montag vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Die Bundesrepublik sei wegen der milden Temperaturen zwar gut durch den Winter gekommen, man müsse aber auch an die Zukunft denken.

Deutschland brauche eine langfristige Krisenvorsorge. Deshalb sollte nach Aussage von Müller geklärt werden, ob Deutschland oder Europa eine solche strategische Reserve brauchen könnten. Mit der Ölreserve habe man bereits gute Erfahrungen gemacht.

Stichwort: Ölreserve Die Mineralölgesellschaften sind seit 1966 dazu verpflichtet, Öl-Vorräte anzulegen. Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg hatte die Bundesregierung im März 2022 einen Teil der nationalen Ölreserven vorübergehend freigegeben. Damit sollte der Preisdruck gesenkt werden.

Bundesnetzagentur: Neues Gasspeichergesetz?

Müller forderte, dass der Gasverbrauch weiter gesenkt und die Speicher für den nächsten Winter gut gefüllt werden. Zugleich hofft er, dass sich die Lage am Markt wieder beruhigt. Sollte das nicht geschehen, brauche es möglicherweise ein neues Gasspeichergesetz.

Das seit April 2022 geltende Gesetz schreibt allen Betreibern von Gasspeicheranlagen vor, ihre Speicher schrittweise zu füllen. Es sollte vor allem die Gasversorgung im Winter sicherstellen und starke Preisschwankungen eindämmen. Das Gasspeichergesetz gilt noch bis 2025.

Für diesen Winter erwartet die Bundesnetzagentur keine Gasmangellage mehr.

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dpa (akq)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 31. Januar 2023 | 12:30 Uhr

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