Reisende warten im Hauptbahnhof in Hamburg auf einen Zug.
Viele Reisende müssen häufig mehr Zeit bei der Deutschen Bahn einplanen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Marks

Bundesverkehrsministerium Deutsche Bahn so unpünktlich wie nie

22. Dezember 2022, 19:43 Uhr

Die Deutsche Bahn war in diesem Jahr so unpünktlich wie nie zuvor. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion hervor, die MDR AKTUELL vorliegt. Demnach kam auf einigen Strecken zwischen Mai und September nur jeder zweite Zug zur angekündigten Zeit.

Die Pünktlichkeit war in diesem Jahr nicht die Stärke der Deutschen Bahn. Sie verzeichnet so viele Verspätungen wie nie zuvor. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf Unions-Anfrage hervor, der Bericht liegt MDR AKTUELL vor.

Neben der Auflistung sämtlicher Monatsquoten beteuert die Bundesregierung, mehr als unzufrieden mit der Pünktlichkeitsentwicklung zu sein. In den vergangenen Jahren schwankte die Quote zwischen 66,8 Prozent und 87,7 Prozent im Personenfernverkehr sowie 88,4 Prozent und 99,0 Prozent im Personennahverkehr. Dabei könne jedoch keine genaue Datenerfassung nach Ländern gegeben werden. Deutlich wird den Angaben der Bundesregierung zufolge aber, dass die Bahn im Regionalbereich West am unzuverlässigsten ist.

Stellenweise jeder zweite Zug verspätet

Allein in diesem Jahr lag die Verspätungsquote zwischen Mai und September bei einigen Strecken zwischen 50 und 65 Prozent, was bedeutet, dass mancherorts fast jeder zweite Zug unpünktlich eintraf. Im Regionalbereich Ost nahm die Pünktlichkeitsquote 2021 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich zehn Prozentpunkte ab.

Die Anfrage der Union erbat ebenso Auskunft über Zugausfälle und -verspätungen speziell Anfang des Jahres aufgrund von Krankheitsfällen und Personalmangel. In dem Schreiben möchte die Bundesregierung aus Konkurrenz- und Wettbewerbsverzerrungsgründen jedoch nicht näher auf genaue Zahlen eingehen.

Fernverkehr und ÖPNV kämpfen schon lange mit Personalausfällen. Corona und nun auch die Grippe-Welle sparen Bahnpersonal nicht aus, sodass Fahrpläne angepasst, Linien weggekürzt werden müssen. In dem Bericht weist die Bundesregierung jedoch darauf hin, die Deutsche Bahn auch in großem Umfang ausbildet: "Die Kapazitäten für Ausbildung und Qualifizierung wurden nach Auskunft der DB AG in den vergangenen Jahren stetig erhöht."

49-Euro-Ticket: Bundesregierung rechnet mit 33 Millionen Nutzern

Im neuen Jahr soll voraussichtlich ab Mai das Deutschlandticket in Höhe von 49 Euro als Nachfolger des 9-Euro-Tickets den ÖPNV für mehr Menschen attraktiver machen. Die Regierung rechnet aufgrund der Beliebtheit des Vorgängers und aufgrund von Prognosen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen mit 33 Millionen Nutzenden.

MDR(amu)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. Dezember 2022 | 12:30 Uhr

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