E-Auto an Ladesäule
Das Förderprogramm für E-Auto-Ladesäulen ist bereits ausgeschöpft. Bildrechte: IMAGO/Michael Gstettenbauer

E-Mobilität in Deutschland Großer Ansturm: Förderprogramm für Ladestationen von E-Autos ausgeschöpft

27. September 2023, 10:44 Uhr

Kurz nach dem Start des Förderprogramms für den Bau von Ladestationen für E-Autos sind die Mittel bereits vollständig vergeben. Rund 33.000 Anträge wurden seit dem Start am Dienstag bereits bewilligt – trotz technischer Verzögerungen. Die hohe Nachfrage hatte zeitweise zur Überlastung des Kundenportals der KfW Förderbank geführt.

Nach einem großen Ansturm auf das neue Förderprogramm für das Laden von Elektroautos mit Solarstrom sind die Mittel nach einem Tag bereits vergeben. "Insgesamt wurden rund 33.000 Anträge bewilligt - trotz zwischenzeitlicher technischer Verzögerungen", teilte die staatliche Förderbank KfW in der Nacht zum Mittwoch mit. Die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gewährten Haushaltsmittel in Höhe von 300 Millionen Euro für das Jahr 2023 seien damit ausgeschöpft. Sobald weiteres Geld zur Verfügung stehe, wolle die KfW in ihrem Newsletter darüber informieren.

Bereits am Dienstag, dem ersten Tag des Programms, habe es bis 18 Uhr rund 23.000 Zusagen mit einem Volumen von knapp 200 Millionen Euro gegeben, heißt es vom Ministerium. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach von einem "überwältigendem Zuspruch". Das Förderprogramm treffe "offensichtlich genau den Nerv der Bevölkerung". Die hohe Nachfrage hatte zeitweise zur Überlastung des KfW-Kundenportals geführt.

Förderprogramm wendet sich an Hausbesitzer mit E-Auto

Bei dem Förderprogramm werden der Kauf und die Installation einer Ladestation in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher gefördert. 500 Millionen Euro stehen für diesen Zweck zur Verfügung. Laut Bundesverkehrsministerium liegt der maximale Investitionszuschuss bei 10.200 Euro.

Die Förderung richtet sich an Eigentümer von selbst genutzten Wohngebäuden, die ein Elektroauto besitzen oder zum Zeitpunkt des Antrags ein E-Auto bestellt haben. Durch das Laden am eigenen Haus werde der Bedarf für öffentliches Laden verringert, das Stromnetz entlastet und Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, Energiekosten einzusparen, so das Ministerium.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband kritisierte das Programm als unsozial. Von der Förderung profitierten nur diejenigen, die eher mehr verdienten.

Wissing sieht wichtigen Schritt

Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärte: "Mit unserem neuen Förderprogramm setzen wir auf selbst erzeugten Strom für E-Autos." Die Kombination aus Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und Ladestation in eigenen und selbstgenutzten Wohngebäuden sei ein wesentlicher Schritt in Richtung einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. Für das kommende jahr plant das Ministerium weitere 200 Millionen Euro für das Förderprogramm zur Verfügung zu stellen.

Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland ist im ersten Halbjahr nach offiziellen Zahlen um 13.302 gestiegen. Insgesamt zählte die Bundesnetzagentur zum 1. Juli 97.495 Ladepunkte, wie aus von ihr veröffentlichen Daten hervorgeht.

dpa, AFP (mtr, smk)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. September 2023 | 06:00 Uhr

15 Kommentare

forsa am 27.09.2023

Nochmal. Wir verdienen nicht übermäßig viel. Wir haben ein Durchschnittseinkommen.
Wir haben nur unsere Prioritäten entsprechend angepasst und auf andere Ausgaben verzichtet bzw. gedrosselt.
Wir haben dafür auf Urlaub verzichtet oder andere Anschaffungen. Und vor Allem jammern wir nicht den ganzen Tag rum sondern planen und rechnen um unsere (finanziellen) Ziele zu erreichen.

Frank L. am 27.09.2023

Na offensichtlich haben sie das noch nicht begriffen ,aber sie sollen sich doch zukünftig mit dem ÖPNV oder Fahrrad fortbewegen. Sie müssen gar nicht soviel Geld ausgeben. Das gesparte Geld könnten sie ja dann auch spenden, am besten an die Grünen damit die sie mit neuen Regelungen beglücken können. (Sarkasmus aus)

Frank L. am 27.09.2023

Tja es kommt halt darauf an wie man "Normalbürger " definiert. Ich bezeichne mich auch als solcher eine derartige Anschaffung ist uns aber nicht möglich. Und um 40-50 tsd Euro in anderthalb Jahren ab zu bezahlen muss man schon ein Überdurchschnittliches Einkommen haben. Die übergroße Mehrheit ,speziell hier im Osten, wird das nicht können.

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