Gas- und Energiekrise Mitteldeutsche Wirtschaft kritisiert Bundespolitik scharf

26. August 2022, 12:04 Uhr

Die Dachorganistionen der Wirtschaftsverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben Vorschläge zur Bewältigung der Energiekrise vorgelegt. In einer gemeinsamen Erklärung fordern sie unter anderem einen Gaspreis-Deckel für Wirtschaft und Privathaushalte.

Die Dachorganistionen der Wirtschaftsverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben Vorschläge zur Bewältigung der Energiekrise vorgelegt. Die Wirtschaftsverbände kritisieren, die bisherigen Maßnahmen der Politik reichten bei weitem nicht aus, um die Stromversorgung zu sichern. Für die aktuelle Situation machten sie vor allem die deutschen Energiepolitik der letzten Jahrzehnte verantwortlich.

In der gemeinsamen Erklärung weisen sie darauf hin, dass Deutschland nicht nur eine Gasmangellage habe, sondern auch in einer Energiemarktkrise stecke, die vor allem durch explodierende Strompreise getrieben sei. Die mitteldeutschen Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände fordern daher "rasche, wirkungsvolle Entscheidungen der Politik".

Vor allem das aus ihrer Sicht vorschnelle Herunterfahren und Abschalten von Kernkraft- und Kohlekraftwerken wird kritisiert, da es aufgrund von "zögerlichem Netzausbau, nicht ausreichenden smarten Netzen und fehlenden Speichertechnologien" noch immer keine Alternativen gebe, um eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Zudem sehen die Wirtschaftsverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Festhalten am Atom- und Kohleausstieg bis Ende 2022 die Gefahr von "erheblichen Problemen der Versorgungssicherheit bei der Stromversorgung."

Zehn-Punkte-Plan für die Versorgungssicherheit

In der gemeinsamen Erklärung fordern sie unter anderem einen Gaspreis-Deckel für Wirtschaft und Privathaushalte. Die Differenz zum Marktpreis müsse der Staat übernehmen. Die Höhe der geplanten Gasumlage solle gesenkt und die Dauer der Erhebung zeitlich gestreckt werden, sowie die Stromsteuer auf das europäische Minimum gesenkt werden.

Außerdem schlagen sie vor, vorerst noch laufende Kohle- und Atomkraftwerke weiterzubetreiben. Stillgelegte Kraftwerke sollten wieder hochgefahren werden, solange es technisch möglich sei. Außerdem müsse der Ausbau der Energienetze massiv vorangetrieben werden.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. August 2022 | 12:00 Uhr

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