Die Flamme eines alten Gasherdes flackert unter einem Topf.
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Bilanz Energieverbrauch sinkt in Deutschland wegen milder Temperaturen

06. August 2024, 12:55 Uhr

Mildere Temperaturen und eine schwächelnde Wirtschaft lassen den Energieverbrauch in Deutschland im ersten Halbjahr sinken. Mit 76 Prozent wird die meiste Energie noch immer aus fossilien Energien wie Gas und Kohle hergestellt.

In Deutschland ist im ersten Halbjahr weniger Energie – also Strom, Kraftstoffe, Wärme etc. – verbraucht worden als ein Jahr zuvor. Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen mitteilte, sank der Verbrauch in den ersten sechs Monaten um 3,4 Prozent. Knapp die Hälfte dieses Rückgangs sei auf mildere Temperaturen zurückzuführen. Bereinigt um den Witterungseinfluss wäre der Energieverbrauch nur um etwa 1,5 Prozent gesunken.

Energieverbrauch sinkt wegen milder Temperaturen und schleichender Wirtschaft

Ein weiterer Grund seien die zurückhaltenden wirtschaftlichen Entwicklungen gewesen. Dagegen führte der diesjährige Schalttag am 29. Februar dazu, dass für einen Tag mehr verbraucht wurde. Insgesamt wurden 1.508 Terawattstunden verbraucht.

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Zur Einordnung: Beim Strom wurden im gesamten Jahr 2023 wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 450 Terawattstunden ins Netz eingespeist. Eine Terawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden. Der Stromverbrauch zum Beispiel von Hamburg betrug 2023 rund 9,6 Terawattstunden.

Öl und Gas wichtigste Energieträger

Mit 76 Prozent wurde von Januar bis Juni die meiste Energie noch immer aus fossilen Energieträgern wie Gas und Kohle hergestellt. Unter den Energieträgern hatte Mineralöl den größten Anteil am Primärenergieverbrauch, nämlich 35,3 Prozent. Erdgas kam auf 27,1 Prozent. Steinkohle auf 7,4, Braunkohle auf 7,0 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2023 lag dieser Wert noch bei 77,2 Prozent. Erneuerbare Energien trugen von Januar bis Juni 2024 20,7 Prozent bei (1. Halbjahr 2023: 19,8 Prozent). Die restlichen Anteile setzen sich vor allem aus Stromimporten sowie Strommengen zusammen, die durch Müllverbrennung erzeugt wurden.

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Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen sind vier Wirtschaftsverbände sowie vier Institute, die mit energiewirtschaftlicher Forschung befasst sind.

dpa (lmb)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. August 2024 | 09:30 Uhr

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