Stecker in einer Steckdose
Der Stromkonzern EnviaM und die Gas-Tochter Mitgas haben deutliche Preiserhöhungen angekündigt. Bildrechte: IMAGO/Kosecki

Strom- und Gaspreise EnviaM, Mitgas und Leipziger Stadtwerke erhöhen Preise

08. November 2022, 12:52 Uhr

Der ostdeutsche Energieversorger EnviaM will den Strompreis zum Jahreswechsel deutlich erhöhen – auf rund 48 Cent je Kilowattstunde. Von der Preiserhöhung betroffen sind 600.000 Privat- und Gewerbekunden in Mitteldeutschland und Brandenburg. Der Gasversorger Mitgas und die Leipziger Stadtwerke kündigten zum 1. Januar ebenfalls Preiserhöhungen an.

Für Kunden des ostdeutschen Energieversorgers EnviaM wird der Strom ab 1. Januar 2023 deutlich teurer. Der Preis steige für die Grundversorgung und daran angelehnte Sonderverträge um 20,28 Cent je Kilowattstunde brutto, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Kunden zahlten somit ab kommendem Jahr 48,06 Cent je kWh brutto. Die Grundpreise sollen nach Unternehmensangaben unverändert bleiben.

Auch Gasversorger Mitgas erhöht Preise

Die neuen Preise gelten für rund 600.000 Privat- und Gewerbekunden im Netzgebiet von Mitnetz Strom in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in Brandenburg. Gründe für die Preisanpassung seien "steigende Beschaffungskosten, höhere Netzentgelte und veränderte Umlagen", erklärte der Sprecher.

Infolge der explodierenden Energiemarktpreise kündigte der Gasversorger Mitgas – ein Tochter-Unternehmen der Envia-Gruppe – ebenfalls zum Jahreswechsel Preiserhöhungen an. So steige der Verbrauchspreis um 6,31 Cent je Kilowattstunde brutto auf 18,96 Cent je kWh brutto. Der Grundpreis bleibe allerdings gleich. Von der Preiserhöhung sind nach Firmenangaben rund 57.000 Privat- und Gewerbekunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg betroffen.

Leipziger Stadtwerke kündigen ebenfalls Preissprünge an

Auch die Leipziger Stadtwerke kündigten drastische Preiserhöhungen an. Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, steigt etwa der Strompreis in der Grundversorgung zum 1. Januar von 24,94 Cent auf 52,12 Cent. Im Durchschnitt der verschiedenen Stromtarife steigen die Kosten demnach um 83 Prozent. Der Gaspreis in der Grundversorgung steigt nach Angaben der Stadtwerke nur geringfügig, da er bereits zum 1. Oktober angehoben wurde. Dagegen erhöhten sich die Bestpreis-Sondertarife mit längerer Laufzeit zum Jahreswechsel schlagartig um durchschnittlich 198 Prozent.

Mit der Strompreisbremse der Bundesregierung soll der Strompreis ab Januar allerdings auf 40 Cent pro Kilowattstunde Strom gedeckelt werden. Dieser Preisdeckel gilt für einen Grundbedarf von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Die voraussichtlich ab Februar oder März geltende Gaspreisbremse sieht einen Verbraucherpreis von 12 Cent pro Kilowattstunde Gas vor, ebenfalls für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hieß es, EnviaM wolle seinen Strompreis "nahezu verdoppeln". Tatsächlich erhöht sich der Strompreis in der Grundversorgung um rund 58 Prozent, eine Verdopplung läge erst bei 100 Prozent vor. Wir haben die entsprechende Passage geändert.

dpa/MDR (jan)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 07. November 2022 | 14:00 Uhr

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