Explosive Paketsendungen Sicherheitsbehörden warnen vor Brandsätzen in Luftfracht
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30. August 2024, 14:14 Uhr
Sicherheitsbehörden warnen vor "unkonventionellen Brandsätzen", die von Unbekannten über Luftfracht verschickt werden. Die Warnmeldung wird mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht.
- Mehrere Pakete auf Weg zu Empfänger in Brand geraten
- Brennender Frachtcontainer am Leipziger DHL-Drehkreuz
- Russische Sabotage von Behörden nicht ausgeschlossen
Deutsche Sicherheitsbehörden warnen vor Brandsätzen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt gaben Sicherheitshinweise an Luftfahrt- und Logistikfirmen.
Mehrere Paketsendungen seien auf dem Weg zu ihren Adressaten in verschiedenen europäischen Ländern in Brand geraten, hieß es in dem Warnhinweis. Die Sendungen seien von Privatpersonen aufgegeben worden.
Pakete enthielten Elektronik und Flüssigkeiten
Alle bislang bekannt gewordenen Pakete hätten elektrische Gegenstände und Behältnisse mit Flüssigkeiten enthalten, hieß es weiter. Dabei hätten die hohen Versandkosten der Pakete regelmäßig "in einem wirtschaftlichen Missverhältnis zum Warenwert der Sendungen2 gestanden.
Frachtcontainer am DHL-Drehkreuz Leipzig in Brand geraten
Das Luftfrachtunternehmen DHL berichtete von zwei Vorfällen dieser Art. So wurde am Drehkreuz Leipzig durch ein Paket mit einem Brandsatz ein ganzer Frachtcontainer in Brand gesetzt.
Wie eine DHL-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, hat DHL Express als Reaktion auf die laufenden Ermittlungen der Behörden in allen europäischen Ländern Maßnahmen ergriffen, um sein Netzwerk, seine Mitarbeitenden und Einrichtungen sowie die Sendungen seiner Kunden zu schützen.
Russische Sabotage von Behörden nicht ausgeschlossen
In Sicherheitskreisen wird ein Zusammenhang mit russischer Sabotage nicht ausgeschlossen. Demnach hat die russische Sabotage- und Spionagetätigkeit in Deutschland beispielsweise auch mit dem Einsatz von Drohnen in den vergangenen Wochen und Monaten stark zugenommen hat.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte in der Vergangenheit immer wieder vor russischen Sabotageaktionen gewarnt. Zuletzt hatte es am 26. Juli auf seiner Homepage vor russischen Sabotageakten sensibilisiert. Demnach besteht eine "erhöhte Gefährdung in Bezug auf Sabotageaktivitäten bzw. entsprechende Vorbereitungshandlungen in Deutschland".
Vergangenen Woche hatte es aus Sicherheitskreisen geheißen, dass hinter der vorübergehenden Anhebung der Sicherheitsstufe auf dem Nato-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen Geheimdiensterkenntnisse zu einer möglichen Bedrohung durch Russland steckten.
dpa(amu)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 30. August 2024 | 13:30 Uhr