Zwei Bauarbeiter beim arbeiten.
Auch im Baugewerbe nahm die Beschäftigung 2022 wieder zu. Bildrechte: IMAGO / Gerhard Leber

Arbeitsmarktstatistik Zahl der Erwerbstätigen auf Rekordniveau

02. Januar 2023, 12:05 Uhr

Noch nie seit der Wiedervereinigung waren in Deutschland so viele Menschen erwerbstätig wie im vergangenen Jahr. Die Delle aus der Corona-Pandemie ist komplett überwunden. Verantwortlich dafür sind nach Aussage des Bundesamtes für Statistik zwei Faktoren.

In Deutschland waren im vergangenen Jahr 45,6 Millionen Menschen erwerbstätig. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg die Zahl damit im Jahresdurchschnitt um mehr als eine halbe Million beziehungsweise 1,3 Prozent. Damit sei auch die bisherige Höchstzahl aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 von 45,3 Millionen übertroffen. 2020 hatte die Pandemie den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigenzahl vorläufig beendet.

Erwerbslosigkeit laut Statistischem Bundesamt Erwerbslos ist, wer nicht erwerbstätig ist, jedoch aktiv nach einer Erwerbstätigkeit sucht und eine solche im Erfolgsfall kurzfristig aufnehmen könnte. Wer keine der beiden Definitionen erfüllt, ist eine Nichterwerbsperson.

Größter Zuwachs im Dienstleistungsbereich 

Neue Jobs fanden die Menschen vor allem im Dienstleistungsbereich. Hier kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 1,6 Prozent. Das größte absolute Plus verzeichnete dabei der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit 189.000. Auch der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe mit plus 180.000 Erwerbstätigen beschäftigte mehr Menschen, ebenso Unternehmensdienstleister mit plus 88.000 Personen. Diese beiden Branchen konnten damit aber nicht ihre Verluste aus den beiden Corona-Vorjahren ausgleichen.

Im Produzierenden Gewerbe waren es 0,4 Prozent, am Bau 0,5 Prozent. In der Fischerei sowie der Land- und Forstwirtschaft ging die Zahl der Erwerbstätigen erneut zurück, mit 0,5 Prozent aber nicht so stark wie in den vergangenen Jahren. Deutlich gesunken ist die Zahl der Selbstständigen und ihrer mithelfenden Angehörigen, und zwar um 1,4 Prozent. Sie machten noch 3,9 Millionen Menschen aus.

Als Ursache für die Beschäftigungszunahme im Jahr 2022 haben die Statistiker sowohl die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte als auch eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung ausgemacht. Die Zahl der Erwerbslosen sei im Jahresmittel um 209.000 auf 1,3 Millionen gesunken. Das Bundesamt erklärte, beide Wachstumsimpulse hätten zusammen die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt wettgemacht.

DPA,AFP,Reuters

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 02. Januar 2023 | 09:00 Uhr

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