Das Logo der Modekette Esprit an einer Filiale in München
Die Modekette Esprit ist in 40 Ländern aktiv. In Deutschland werden jetzt alle Filialen geschlossen. Bildrechte: picture alliance / dpa | Andreas Gebert

Arbeitsplätze weg Modekette Esprit schließt alle Filialen in Deutschland

10. August 2024, 08:12 Uhr

Die in Europa insolvente Modekette Esprit schließt alle ihre 56 Filialen in Deutschland. Das haben die Gläubiger jetzt beschlossen. Betroffen sind davon auch mehrere Standorte in Mitteldeutschland, etwa in Leipzig und Erfurt.

Der Modekonzern Esprit will bis Jahresende alle seine 56 Filialen in Deutschland schließen. Wie die Deutsche Presse-Agentur meldet, verlieren etwa 1.300 Mitarbeiter ihre Jobs. Die Markenrechte für Europa sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden.

Betroffen sein dürften in Sachsen je zwei Standorte in Leipzig, einer in Dresden, in Sachsen-Anhalt einer im Nova Eventis und das Esprit Outlet in Sandersdorf-Brehna sowie einer in Thüringens Hauptstadt Erfurt.

Finanzinvestor kauft nur die Marke

Zum Kaufpreis wollte Esprit sich nicht äußern. Die Gesellschaften sollen demnach abgewickelt, Produkte abverkauft werden. Alteri übernimmt also kein operatives Geschäft und weder Filialen noch Arbeitnehmer.

Die Gläubiger der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften hätten eine entsprechende Mitteilung unterzeichnet, teilte das Unternehmen mit. Die Esprit Europe GmbH und sechs Gesellschaften der Gruppe hatten im Mai ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, das erst am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet worden war.

Zur Esprit Europe GmbH gehören Geschäfte in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, in skandinavischen Ländern, Polen und Großbritannien. Der Konzern ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv.

Die Geschäfte außerhalb Europas sind von der Insolvenz nicht betroffen. Die Hauptgesellschaft, die Esprit Holding, sitzt in Hongkong. In Deutschland hatte es 2020 bereits ein Schutzschirmverfahren gegeben. Damals waren etwa 50 Filialen geschlossen und dabei gut 1.100 Arbeitsplätze gestrichen worden.

Kündigungen per Ende November

Da sich kein Interessent für eine Übernahme des Modehandels gefunden habe, werde Geschäftsbetrieb heruntergefahren, "realistischerweise bis Ende des Jahres", wie ein Esprit-Sprecher weiter sagte. Den Beschäftigten gekündigt werde in der Regel zum 30. November. Gehälter seien bis dahin gesichert.

Esprit hatte schon zuvor mitgeteilt, keine Investoren für eine Fortführung der Geschäfte gefunden zu haben, nur zwei Bieter für die Markenrechte. Dem nun zum Zug gekommenen Finanzinvestor gehört auch die CBR Fashion Group mit den Modemarken Cecil und Street One. Die diesem verkauften Markenrechte erlauben den Angaben zufolge auch einen "späteren Relaunch" von Esprit.

mit dpa, AFP, MDR (ksc)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 09. August 2024 | 17:45 Uhr

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