Trading Hub EuropeGasmarkt-Chef erwartet keinen Gasmangel im Winter
Der Geschäftsführer des Gasunternehmens Trading Hub Europe (THE), Frank, geht nicht davon aus, dass Gaskunden im Winter frieren müssen. Viele der Gasspeicher würden bis November den Zielfüllstand von 95 Prozent erreichen. Abhängig sei dies allerdings von der Menge der russischen Gas-Exporte nach Deutschland. Außerdem rechnet Frank damit, dass die Gasumlage im Laufe des Winters angepasst wird.
- Sparmaßnahmen sind dem THE-Chef zufolge bisher erfolgreich, doch nicht alle Gasspeicher werden das dritte Speicherziel erreichen.
- Müssen Unternehmen weiterhin ihre Gaslieferungen drosseln, könnte die Höhe der Gasumlage dahingehend angepasst werden.
Das für den deutschen Gasmarkt verantwortliche Unternehmen Trading Hub Europe (THE) erwartet keinen bundesweiten Gasmangel im kommenden Winter. Es könne aber regionale Mangellagen geben, sagte THE-Geschäftsführer Torsten Frank der Zeitung "Rheinische Post".
Man komme mit dem Einspeichern und Sparen gut voran. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass die privaten Haushalte in diesem Winter nicht frieren müssen", erklärte Frank.
Drittes Gasspeicherziel nur zum Teil erfüllbar
Die gesetzliche Vorgabe, alle deutschen Gasspeicher bis zum November dieses Jahres zu 95 Prozent zu füllen, werde THE aber knapp verfehlen. "Wir werden viele Speicher bis zum November zu 95 Prozent füllen können, aber nicht alle", sagte der THE-Chef.
Ein erstes Ziel sah vor, dass die Gasspeicher bis zum 1. September zu 75 Prozent gefüllt sein sollen. Dieses Ziel wurde bereits zwei Wochen im Voraus erreicht. Im Oktober soll die Füllmenge 85 Prozent betragen. Wie am Dienstag aus veröffentlichten Daten der europäischen Gasspeicher-Betreiber hervorging, nähern sich die Gasfüllstände bereits der 85-Prozent-Marke.
Anpassung der Gasumlage im Winter
Frank erwartet zudem, dass die Gasumlage schon in diesem Winter angepasst werde. "Die Umlage kann bei einer Beruhigung der Lage sinken, sie kann aber auch steigen, wenn zum Beispiel Gazprom seine Lieferungen weiter drosseln sollte", erklärte der Manager.
Aktuell ist die Gasumlage vom 1. Oktober bis zum 31. März 2024 geplant. In der vergangenen Woche wurde sie von Trading Hub Europe auf 2,419 Cent pro Kilowattstunde festgelegt. Einfordern wollen sie jedoch nicht alle Gas-Importeure, so verzichten beispielsweise RWE und Shell auf die Mehrkostenzahlung durch Gaskunden. Um diese finanziell zu entlasten, hat die Bundesregierung beschlossen, die Mehrwertsteuer auf Gas ebenfalls bis Ende März 24 Zeitraum von 19 auf sieben Prozent abzusenken.
Reuters, dpa (amu)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 19. August 2022 | 08:48 Uhr
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